Triaton als Vertriebs- und ASP-Partner gewonnen

Navision stellt E-Business-Framework vor

24.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit einem auf vier Säulen fußenden E-Business-Konzept möchte die dänische Softwareschmiede Navision die Zukunftssicherheit ihrer ERP-Lösung demonstrieren. "E-Financials", "E-Customer", "E-Commerce" und "E-Future" sind die Komponenten.

Man wird das Gefühl nicht los, dass Navision sich zur SAP oder IBM für den Mittelstand mausert. Damit ist keine Komplexität der Software à la R/3 oder eine etwaige Monopolstellung gemeint, sondern vielmehr die Solidität. Konkret: Die Dänen sind bestimmt keine Trendscouts in puncto E-Business, sie haben aber die Strömungen der Zeit erkannt: Web-fähige Software, rollenbasierte User-Portale als Zugang, ein Entwicklungs-Kit für WAP-Anwendungen sowie ein "Commerce Gateway" auf Basis von Bizztalk für den unternehmensübergreifenden Datentransfer.

Für Lars Damsgaard Andersen, Geschäftsführer der Navision Software Vertriebs GmbH (www.navision.com), ist dabei das Attribut "E" an den Angeboten eher ein schmückendes Beiwerk, das lediglich verdeutlich soll, dass die Dänen E-Commerce-Konzepte ihrer Kunden mit Software technisch unterfüttern: "Die E-Strategie müssen schon die Kunden ausarbeiten. Wir liefern ihnen dann die notwendigen Tools."

Basis für ein funktionierendes E-Business ist und bleibt für Andersen ein solider ERP-Backbone. Diesen stellte das Softwarehaus mit der Suite E-Financials 2.6 bereit. Sie umfasst die klassischen Bausteine für die Finanz- und Anlagenbuchhaltung sowie eine Lösung mit Warenwirtschaftsfunktionen, also Einkauf, Vertrieb und Lager. Seit rund zwei Jahren entwickelt und verkauft das Softwarehaus eine PPS-Lösung, die über Grundfunktionen der Produktionsplanung und des Supply-Chain-Managements (SCM) für mittelständische Betriebe verfügt.

Unter dem Dach E-Commerce vereint Navision einen in E-Financials integrierten Web-Shop mit "Commerce Portal". Damit sollen sich die Kommunikation mit Lieferanten und Geschäftspartnern bewerkstelligen sowie Online-Marktplätze bauen lassen. Auch der Trend zum Customer-Relationship-Management (CRM) spiegelt sich im Produktportfolio von Navision wider. Hier fährt das Softwarehaus zweigleisig: Für kleinere und mittlere Unternehmen wurden Financials-Funktionen für das Kontakt-Management und um ein Servicemodul erweitert. Anwender, die mehr wollen, können stattdessen Siebels "Midmarket Edition" erwerben, das Funktionen für die Vertriebsplanung und -steuerung (Sales Force Automation), Support, Call Center sowie Helpdesk enthält. Das Siebel-Tool soll mit Navision vollständig integriert werden. Schützenhilfe bei der Siebel-Implementierung leistet außerdem IBM Global Services, mit dem ein CRM-Abkommen unterzeichnet wurde. Die IBM-Consultants sollen den mehr als 1000 Navision Solution Centern (NSC) weltweit bei Siebel-Projekten hilfreich unter die Arme greifen.

Darüber hinaus gab Navision auf der Systems 2000 eine Partnerschaft mit Triaton bekannt, einem Unternehmen des Thyssen Krupp Information Service. Als NSC soll Triaton speziell Lösungen für Unternehmen aus den Branchen Automotive, Pharma, Chemie und Logistik entwickeln und darüber hinaus seine Erfahrungen als Outsourcer für künftiges Application-Servive-Providing-(ASP-) Geschäft von Navision einbringen.

Spannend dürfte für Navision-Kunden das nächste Jahr werden: Auf der CeBIT 2001 werde man, so Andersen, eine neue Architektur von Financials vorstellen.