Navigationsgerät: Navigon TS 7000T Europe im Test

28.02.2007
Von Markus Pilzweger

Praxistest II - Kritik

Wo viel Licht ist, gibt auch Schatten, da ist auch der TS 7000T Europe keine Ausnahme. Größtes Ärgernis war leider das Display. Zwar wirbt der Hersteller mit einem transflektivem TFT, das auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen noch einigermaßen gut lesbar sein sollte, in der Praxis genügte aber schon seitlicher Lichteinfall, um die Darstellung merklich zu verschlechtern, bei direkter Sonneneinstrahlung war es dann (fast) ganz vorbei. Hier musste man sich auf die akustischen Hinweise verlassen.

In die Abteilung "nervig" gehören hingegen sich häufenden Ansagen bei kurz hintereinander erfolgenden Spurwechseln oder Abzweigungen. So ist die nette Dame im System gerade mit ihrem Spruch "nach 60 Metern bitter recht abbiegen" fertig, worauf sofort "jetzt rechts abbiegen und der B XY folgen" erfolgt. Wer das an drei Kreisverkehren, die kurz hintereinander folgen und dann noch wenige Meter danach abbiegen muss, mitgemacht hat, kann schell ein wenig genervt reagieren.

Problematisch wurde es im Test bei der Tunnelführung. Logischerweise verlieren GPS-Systeme unter der Erde den Kontakt zu den Satelliten, daher berechnen die Geräte anhand der letzten bekannten Daten wie etwa Richtung und Geschwindigkeit, den Weg, den der Fahrer im Tunnel zurücklegt. Wird man nun aber im Tunnel langsamer kommt das System komplett aus dem Tritt und schlägt Richtungswechsel an entweder nicht möglichen oder falschen Stellen vor. So wollte uns das System in München an einer vollkommen falschen Abfahrt wieder aus dem Tunnel lotsen, da es dachte, das Wagen sei schneller unterwegs, als es der Fall war. Diese Problematik haben aber alle GPS-basierten Navigationsgeräte, Anwender sollten bei Fahrten unter Tage daher immer daran denken und sich nicht blind auf die Vorschläge des Systems verlassen.

Sinnvoll für eine korrekte Zielführung ist unter anderem, dass für jede Straße auch jede Hausnummer bereit gestellt wird. Auch hier hinkt das Datenmaterial von Mobile Navigator 6 hinterher. So wäre der Autor unter Zuhilfenahme des Systems erst nach einigem Suchen zu Hause angekommen (da zwar die Straße, aber nicht seine Hausnummer bekannt war) und auch sein Büro in München hätte er nicht gefunden.