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Meteoritenschwarm birgt Risiken

NASA: Sturmwarnung für Satelliten

06.11.1998
Von Michael Hufelschulte
Meteoritenschwarm birgt Risiken

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Der Leoniden-Meteoritenschwarm, der dem Kometen Tempel-Tuttle als Schweif folgt, zieht am 17. und 18. November ungewöhnlich nah an der Erde vorbei. Dies birgt nach Ansicht der National Aeronautics and Space Administration (NASA) durchaus Risiken für die zahlreichen im Orbit befindlichen Satelliten. Diese sind allerdings nicht alle gleich stark gefährdet: Die erdnahen Satelliten (Low Earth Orbit = LEO) befinden sich zeitweise in einem von der Erde abgeschirmten Bereich. Die geostationären Trabanten sind zwar die ganze Zeit über dem potentiellen Beschuß der bis zu 71 Kilometer pro Sekunde schnellen Partikel ausgesetzt, die NASA schätzt aber für beide Typen das Risiko eines Treffers auf ein Hundertstel Prozent. Übler sind die fast ausschließlich wissenschaftlich genutzten "T1"-Satelliten dran, die noch außerhalb der geostationären Umlaufbahn ihre Kreise ziehen. Laut NASA-Sprecher Phil Liebrecht liegt ihr Risiko bei ein bis fünf Prozent. Viele kommerzielle Satelliten sollen in den zwei Gefahrentagen so gedreht werden, daß ihre sensiblen Teile – etwa die Antennen und Sonnensegel – den Leoniden abgewandt sind. Die NASA selbst will 60 Prozent ihrer 22 Satelliten kurzfristig neu ausrichten.