Network Attached Storage für KMU

NAS-Test - Synology DS1512+

02.10.2012
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Konfiguration Storage, iSCSI und Backup

Unter dem Speicher-Manager erfolgt die RAID-Konfiguration der Synology DS1512+. Serienmäßig bei einer mit Festplatten bereits bestückten NAS (in unserem Fall mit vier HDDs) ist das Synology Hybrid RAID eingestellt. Hierbei wird für den Datenschutz eine Festplatte verwendet - dies entspricht einem RAID 5. Sind die Festplatten noch nicht konfiguriert (bei Eigenbestückung), so startet im Speicher-Manager beim Erstellen eines neuen Volumes ein Wizard. Hier gibt es die Wahl zwischen Schnell und Benutzerdefiniert. Bei Schnell erstellt der Wizard überwiegend automatisch das Synology Hybrid RAID: Leistung, Speicherplatzzuweisung und Datenschutz werden optimiert gewählt. Sind beispielsweise vier HDDs eingesetzt, so lässt sich beim Wizard noch wählen, ob eine oder zwei Festplatten für den Datenschutz zu verwenden sind.

Im Modus Benutzerdefiniert lassen sich optional auch mehrere Volumes auf dem RAID erstellen. Als RAID-Optionen gibt es bei vier Festplatten die Varianten RAID 1, RAID 5, RAID 5 + Spare, RAID 6 und RAID10. Wer auf Datenschutz keinen Wert legt, kann auch JBOD und RAID 0 wählen. Die Volume-Erstellung erfolgt im Test mit vier 500-GByte-HDDs mit zirka 10 Minuten sehr schnell. Über den Speicher-Manager lassen sich jederzeit auch die S.M.A.R.T.-Informationen aller Laufwerke auslesen und testen.

RAID-Typ: Neben der automatischen RAID-Erstellung lässt sich auch benutzerdefiniert der Level festlegen.
RAID-Typ: Neben der automatischen RAID-Erstellung lässt sich auch benutzerdefiniert der Level festlegen.

Das Einrichten von iSCSI-Volumes erfolgt im Web-Interface ebenfalls unter dem Speicher-Manager. Dabei bietet ein iSCSI-LUN auch Thin Provisioning an. Nach der Eingabe des Target-Namens, der LUN-Beschreibung und der Größe des iSCSI-Drives lässt sich wählen, ob alle Initiators Zugriff auf das Volume haben sollen oder eine CHAP-Authentifizierung erforderlich ist. Um unter Windows Zugriff auf das iSCSI-Volume zu erhalten, muss der iSCSI-Initiator gestartet werden (Windows-Taste drücken und iSCSI-Initiator lostippen). Typischerweise ist der Dienst noch nicht am Laufen, und Windows weist auf den erforderlichen Neustart des Systems hin. Ist auf der DS1512+ das iSCSI-Volume für alle freigegeben, so sollte das Volume unter den iSCSI-Eigenschaften in Windows nun sichtbar sein. Das iSCSI-Volume ist im Gerätemanager als weiteres Laufwerk eingebunden und lässt sich mit der Datenträgerverwaltung konfigurieren.

iSCSI-Volume erzeugen: Die erstellten LUNs erhalten automatisch ein Thin Provisioning.
iSCSI-Volume erzeugen: Die erstellten LUNs erhalten automatisch ein Thin Provisioning.

Für das Backup von Daten bietet der Disk Manager das Programm Datensicherung und -wiederherstellung. Um ein Backup zu erstellen, gibt es über einen Wizard die Möglichkeit einer Datensicherungsaufgabe und LUN-Sicherungsaufgabe. Bei ersterem werden konfigurierbare Ordner gesichert, bei letzterem die komplette LUN. Wird beispielsweise eine Datensicherungsaufgabe gestartet, so lässt sich als Ziel ein Verzeichnis innerhalb der NAS, ein anderer Synology Server, externe Festplatte, Netzwerksicherung (rsync) oder auch Amazon S3 auswählen. Pro Sicherung lässt sich ein individueller Zeitplan erstellen. Support für Apples Time Machine bietet die DS1512+ ebenfalls. Die Möglichkeit von Snapshots fehlt bei der Standardinstallation allerdings. Dafür kann man die Snapshot-Funktionalität über das Zusatzpaket Time Backup bei Bedarf nachrüsten. Praktisch ist auch der als Paket installierbare Dienst Cloud Station: Hier lässt sich die NAS als Synchronisierungsstation verwenden, um Daten von mehreren Clients immer synchron zu halten. Im Prinzip handelt es sich um eine Art Dropbox, nur dass die Daten auf der eigenen NAS liegen.

Bei der Datensicherung findet sich auch die Möglichkeit, alle Einstellungen der DS1512+ in einem Konfigurations-File .dss zu speichern und später wieder einzulesen. Zusätzlich findet sich in der Systemsteuerung noch die Möglichkeit der Netzwerksicherung. Hier lässt sich das Synology-NAS als Zielserver für eine rsync-Konfiguration verwenden.

Synology bietet für den Disk Manager eigene Pakete an, die sich in das Betriebssystem auf Wunsch über das Paket-Zentrum installieren lassen. Hierzu zählen unter anderem Antivirus Essential, Photo Station, Surveillance Station oder VPN Server. Desweiteren finden sich viele Applikationen von Drittanbietern wie Drupal, Zarafa, WordPress im Paket-Zentrum.