Auspex erweitert Produktangebot

NAS-Server auch im Speichernetz

08.03.2002
MÜNCHEN (CW) - Auspex Systems, Lieferant von Network Attached Storage (NAS), erweitert die "NS3000"-Familie um zwei Mitglieder, die mehr Sicherheit oder die Einbindung in ein Speichernetz bieten.

Das NAS-System "NS300XR" basiert auf dem Grundmodell "NS3010", das mit zusätzlichen Funktionen für eine höhere Fehlertoleranz und mehr Datensicherheit implementiert wurde. So enthält das Disk-Array zwei unabhängige Datenpfade, die zu doppelt ausgelegten Raid-Controllern und Hostbus-Adaptern führen. Wird ein Weg blockiert, leitet das System die Anfragen automatisch über den zweiten Pfad. Unterstützt werden die Raid-Levels 0, 1 und 5.

Demnächst will Auspex die Software "Server Guard V" auf den Markt bringen, die die Synchronisierung von zwei XR-Servern übernimmt. Damit erhält der Anwender vierfache Ausfallsicherheit. Mit einem zusätzlichen Hostbus-Adapter im NS3000 XR kann der Anwender auf Basis des Fibre Channel nun auch im NAS-Umfeld ein LAN-freies Backup realisieren. Wie alle Geräte der NS3000-Familie transferiert auch der XR die Daten mit einer Geschwindigkeit von 55 Megabyte pro Sekunde und bringt es auf 20000 I/O-Operationen pro Sekunde.

Die zweite Neuvorstellung von Auspex nennt sich "NSc3000" und soll als Brücke zwischen IP-basierten Clients und Speichernetzen (SAN) agieren. Das modular aufgebaute System, bei dem das Speichersubsystem von der Intelligenz für die Frontend-Datenverwaltung getrennt ist, soll auf SAN-Daten zugreifen können, ohne sie anpassen zu müssen. Außerdem nutzt es überschüssigen Plattenplatz im SAN-Pool für Daten, die über den NSc3000 abgerufen werden.

Auspex verspricht für die File-Services die Nutzung heterogener Platten, Bandarchive und sonstiger Speichermedien. Damit soll Interoperabilität zwischen den SAN-Komponenten erreicht werden. Speicher von EMC, Compaq, Hitachi oder LSI Logic können laut Hersteller mit angesprochen werden. Solche NAS-SAN-Zwitter sind mittlerweile von Herstellern wie HDS, Compaq, IBM und EMC auf den Markt gekommen. Allerdings arbeiten diese Geräte meist nur mit den Speichersystemen der jeweiligen Hersteller zusammen.

Auspex verspricht für den NSc3000 zwar Herstellerunabhängigkeit, allerdings erhebt der Branchendienst "Computergram" die Frage, wo der Markt dafür ist: In bestehenden Storage Area Networks mussten die Anwender auf die NAS-Geräte der Speicherlieferanten zurückgreifen. Für neu konzipierte Speichernetze konkurriert das Produkt mit den Angeboten der großen Speicherlieferanten, die Komplettpakete schnüren können. Als Ausweg aus der drohenden Verkaufsmisere empfiehlt Computergram, dass Auspex versuchen sollte, mit einem SAN-Anbieter zu kooperieren. EMC könnte ein geeigneter Partner sein, da die "Celerra"-NAS-Speicher nur die "Symmetrix"-Subsysteme, nicht aber die kleineren "Clariion"-Arrays bedienen. (kk)