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Napster-Reste unter dem Hammer

13.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Vermögenswerte der eingestellten Online-Tauschbörse Napster werden am 27. August versteigert. Napster hatte im Juni Gläubigerschutz nach Paragraph 11 des US-Konkursrechts beantragt. Mit der Versteigerung, die Bestandteil des Insolvenzverfahrens ist, hat der Gläubigerausschuss die Investmentbank Trenwith Securities LLC beauftragt.

Nach Angaben des Trenwith-Managers Rick Chance soll Bertelsmann zu den größten Bietern für die Vermögenswerte gehören. Der Konzern hatte sich bereits im Jahr 2000 an Napster beteiligt und nach Einschätzung von Branchenexperten seither mindestens 80 Millionen Dollar in die Firma gesteckt. Neben einem bereits früher gemachten Gebot habe Bertelsmann weitere Finanzhilfen, unter anderem in Form von Krediten, zugesagt. Insgesamt würden die Deutschen damit nochmals mehr als 100 Millionen Dollar für Napster auf den Tisch legen. Der Multimedia-Konzern wollte ursprünglich einen Web-gestützten Musik-Abonnementdienst unter dem Napster-Label einrichten. Ob diese Pläne nach dem Abgang von Thomas Middelhoff weiterverfolgt werden, ist indes fraglich. (wh)