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Napster-Nachwehen: US-Plattenfirmen erwägen Klage gegen Bertelsmann

27.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Reihe von US-Musikkonzernen werden sich wegen des ihnen durch die Musiktauschbörse Napster entstandenen Schadens eventuell an Bertelsmann halten. Amerikanischen Presseberichten zufolge erwägen derzeit mehrere Plattenfirmen wegen der Urheberrechtsverletzungen von Napster eine mögliche Milliardenklage gegen den Gütersloher Konzern. Zu den potenziellen Klägern zählen nach Informationen der "Los Angeles Times" Vivendi Universal und EMI. Anlass zur Diskussion sollen aktuelle Gerichtsdokumente gegeben haben, nach denen Bertelsmann weitaus mehr Kontrolle über Napster ausgeübt haben soll, als bislang angenommen.

Bertelsmann hatte Napster mit Millionenkrediten unter die Arme gegriffen. Nach einem Bericht von "Spiegel Online" gehen die Anwälte konkurrierender Musikunternehmen mittlerweile davon aus, dass der Konzern mit seinen Krediten weitgehende, eventuell sogar die vollständige Kontrolle über Napster erhalten hat. So sollen die Gütersloher die Vergabe ihrer Kredite an die Implementierung eines vornehmlich bei Bertelsmann entstandenen, neuen Geschäftsmodells für Napster geknüpft haben. (kf)