IBM erforscht Silizium-Nachfolger

Nanotube-Transistoren für Chips

19.07.2002
MÜNCHEN (CW) - Just zur Auslieferung des 100-millionsten Silizium-Germanium-Chips haben IBM-Forscher nachgewiesen, dass Nanotube-Transistoren schneller sind als solche aus Silizium.

Experimentiert haben IBMs Hardwareentwickler mit Carbon-Nanotubes (CNTs), röhrenförmigen Molekülen aus Kohlenstoff-Atomen, die 50000-mal dünner sind als menschliches Haar. Auf ihrer Basis geschaffene Transistoren zeigten einen außerordentlichen hohen Gegenwirkleitwert bei geringer Spannung. Auf CNT-Basis bauten die IBM-Forscher Carbon-Nanotube-Feldeffekt-Transistoren (CNFETs), deren Struktur einfach den Metalloxyd-Halbleiter-Feldeffekt-Transistoren (MOSFETs) nachgebildet war. Aufgrund ihrer molekularen Größe waren sie auch ohne spezielle Optimierung den kleinsten Silizium-Transistoren überlegen.

Bis zur Fertigung von CNT-Chips wird es aber nach Ansicht von Phaedon Avouris, IBM-Chef für Nanoforschung, noch dauern: "Der Beweis, dass CNTs Silizium-Transistoren überlegen sind, öffnet die Tür für weitere Forschung über die kommerzielle Verwendbarkeit von Nanotubes." (ls)