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Nanoelektronik-Zentrum in Dresden eröffnet

31.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Halbleiterfirmen Infineon und AMD haben am Dienstag in Dresden ein neues Zentrum für Nanoelektronische Technologien (CNT) eröffnet. Es soll anwendungsnahe Spitzenforschung betreiben und unmittelbar in innovative Produkte umsetzen. In das CNT investierten Unternehmen, Bund und Freistaat rund 700 Millionen Euro. Bei der Einweihung gestand Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) der deutschen Halbleiterindustrie noch deutliche Potenziale zu: "Wir haben das Zeug, vom Importeur zum Ausrüster der Welt zu werden."

"Trotz der Erfolge sind wir in der Halbleiterproduktion noch immer netto Importeur", sagte Bulmahn. Derzeit werden ein Drittel aller in Deutschland verwendeten Chips aus dem Ausland eingeführt, rund zwei Drittel im Inland hergestellt. Das zeigt deutlich, dass wir noch mehr tun können und müssen." Nach Aussagen von Fraunhofer-Vorstand Alfred Gosser ist die enge Verzahnung von Forschung und Fertigung für den Sprung von der Mikro- zur Nanoelektronik unabdingbar.

"Die Nanoelektronik als rasch wachsende und hochinnovative Industrie hat maßgeblichen Einfluss auf alle anderen wichtigen Branchen", sagte Bulmahn. In den vergangenen zehn Jahren habe sie ein mittleres Wachstum von 14 Prozent erreicht und sei damit vier Mal so hoch wie das durchschnittliche Wachstum der Weltwirtschaft. Das Volumen der Elektronik übersteige weltweit das der Autoindustrie. An dieser Wachstumsentwicklung sei Deutschland sehr erfolgreich beteiligt. "Von keinem anderen Bereich der Industrie geht eine größere Chance für Beschäftigung aus." (dpa/mb)