naiin appelliert an soziale Verantwortung von Online-Firmen

21.11.2006
Von Richard Knoll
Die Strato AG will ihr Engagement gegen die Internet-Kriminalität in Europa verstärken. Das kündigte Damian Schmidt, Vorstandsvorsitzende des Webhosters, in Rahmen seiner Wahl zum zweiten Vorsitzenden der Initiative "no abuse in internet" (naiin) an.

Schmidt will den Verein gegen Missbrauch im Internet insbesondere darin unterstützen, auf eine Harmonisierung des europäischen Rechts hinzuwirken. "Wir erleben täglich, dass jedes Land etwas anderes darunter versteht, was im Netz legal ist und was nicht", so Schmidt. Nur ein länderübergreifender Rechtsrahmen würde die Voraussetzungen dafür schaffen, Missbrauch im Internet wirkungsvoll zu unterbinden.

naiin-Präsident Arthur Wetzel unterstrich die soziale Verantwortung der Online-Dienstleister. "Bislang unternimmt die Internet-Wirtschaft viel zu wenig und wundert sich dann, wenn die Politik regulierend eingreift. Daher rufen wir alle verantwortungsbewussten Unternehmen auf, sich unserem Anliegen, dem Kampf gegen unter anderem Kinderpornografie, Rechtsextremismus und Online-Betrug anzuschließen", so Wetzel.

Die Sicherheitsinitiative naiin verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren einen rapiden Anstieg der Kriminalität im Internet. Demnach ist nicht nur die Zahl der Betrugsdelikte und illegalen Web-Inhalte gestiegen, sondern auch die der sexuellen Übergriffe auf Kinder. Der Verein ist eigenen Abgaben zufolge in den vergangenen Jahren mehr als 126 000 Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen. Seit November 2000 unterhält naiin die Meldestelle "netwatch". Dort können Bürger rechtswidrige Internet-Inhalte beanstanden.