IBM Serie 1-Minis jetzt auch in der Bundesrepublik:

Nackte Moduln für den mündigen Anwender

03.06.1977

STUTTGART - Als "Computer-Fertigbauprogramm für Fortgeschrittene" (Werbeslogan) preist jetzt der IBM-Geschäftsbereich Basisdatenverarbeitung die vor Halbjahresfrist für den US-Markt angekündigte Serie/1-Minicomputer-Familie (CW Nr. 48 vom 26. 11. 1976) auch in der Bundesrepublik an. Totale Modularität kennzeichnet die 16-Bit-Hardware, eine aggressive Preis- Strategie das Produktmarketing. Ganz im Stil traditioneller Minicomputer-Hersteller verkauft IBM nunmehr nackte Moduln an mündige Anwender und mutmaßt, daß diese "die Programme für die Lösung ihrer Aufgaben selbst erstellen wollen".

Zum Aufbau von individuellen Serie/l -Konfigurationen stehen zwei Prozessoren mit je vier Modellen, Magnetplatten- und Diskettenspeicher-Einschübe, Moduln zur Ein/ Ausgabe von digitalen und analogen Signalen sowie Datensichtgeräte, Matrix- und Zeilendrucker zur Verfügung. Die Serie/1 hat insgesamt 256 Anschlußpunkte für Funktionen und Komponenten, die so IBM, "wie eine Anbauwand" zu einem maßgeschneiderten System zusammengestellt werden können.

Als externes Speichermedium bietet IBM neben einem Disketten-Subsystem ein Plattenspeicher-Modul mit festeingebauter Disk (9,3 MB) an. Reduzierten Umfang hat das Standard-Software-Paket, das gegen Berechnung geliefert wird: Echtzeitbetriebs- System, Monitor für Stapelverarbeitung und Programmerstellung, PL/1- und Fortran IV-Compiler, Makroassembler sowie diverse Utilities.

Ein Kleinsystem für die Steuerung und Überwachung von Maschinen mit 16 KB-Hauptspeicher, integriertem E/A-Modul, Fernschreiberanschluß, zwei Zeitgebern und Diskettenmodul (O,5 MB), kostet (ohne Mehrwertsteuer) 29 360 Mark. Der Kaufpreis für ein Bildschirmsystem zur Auftragsbearbeitung wurde mit 74 235 Mark (gleichfalls netto) festgesetzt. Dafür bekommt man 48 KB, Platten-/Diskettenmodul (9,3/0,5 MB), 1920-Zeichen-Bildschirm, Matrixdrucker (120 Zeichen), zwei Zeitgeber und ein Prozeß-Interface zur Wiegedaten-Abnahme.