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Nachwuchsprobleme in der ITK-Branche

04.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zwischen 1995 und 2003 ging die Zahl der Hochschulabsolventen in den MINT-Fächern zurück. In Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften sank sie laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln von 27 800 auf knapp 23 000 Jung-Experten. Das Ingenieurstudium beendeten nur noch knapp 33 000 Nachwuchskräfte erfolgreich - nach 47 300 Mitte der 90er Jahre.

Der Verein deutscher Ingenieure (VDI) klagt ebenfalls über die sinkenden Absolventenzahlen in den naturwissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen. "Deutschland liegt weit hinter Irland, Frankreich, England, Litauen und Spanien", informierte Willi Fuchs, Direktor des VDI. Nur acht pro tausend Einwohner im Alter von 20 bis 29 Jahren absolvieren in Deutschland erfolgreich ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium. Einen möglichen Grund dafür sieht der VDI-Direktor darin, dass beispielsweise Informatik nicht im Fächerkanon der Gymnasien enthalten sei: "Nur durch das vermehrte Engagement der Schulen, die Technik wieder auf eine breitere Basis zu stellen, wird es uns gelingen, den Ingenieurnachwuchs langfristig zu sichern."

Doch das Institut der deutschen Wirtschaft prognostiziert, dass die Absolventenzahlen bis 2010 wieder zunehmen werden. Ob jedoch die früheren Spitzenwerte in den Fächern Maschinenbau und Elektrotechnik wieder erreicht werden, scheine eher zweifelhaft, denn der Aufwärtstrend bei den Studienanfängern wurde im Jahr 2004 erst einmal gestoppt.