Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan weist der europäische Markt für IP-VPNs derzeit trotz der herrschenden Investitionszurückhaltung Zuwächse auf. Im laufenden Jahr liegen die Umsätze bei 1,74 Milliarden Euro und damit um 16 Prozent höher als im Vorjahr. In einem Ausblick bis zum Jahr 2005 prognostizieren die Unternehmensberater ein Marktvolumen von 3,58 Milliarden Euro und jährliche Wachstumsraten von über 30 Prozent (siehe Grafik "VPN-Markt in Europa").
VPNs nutzen öffentliche Übertragungswege wie Telefonnetze oder das Internet, um Daten zu übermitteln. Im Vergleich zu einem geschlossenen Computernetz bieten sie laut Frost & Sullivan Kosten- sowie Bandbreitenvorteile und seien zudem flexibler. Viele Anwender zeigten sich aber bisher skeptisch, ob die Übertragung kritischer Informationen durch öffentliche Leitungen wirklich sicher und stabil sei. Die Marktforscher stellten nun fest, dass das Vertrauen in die Sicherheitsmerkmale von VPN-Software, die verschlüsselt, authentifiziert sowie Firewall-Funktionen umfasst, zunimmt. Im Zuge dessen würden Unternehmen künftig auch sensible Daten zunehmend über die preiswerteren IP-VPN-Dienste versenden, lautet die Einschätzung der Analysten.
Niamh Spillane von Frost & Sullivan betonte allerdings, dass mögliche Einsparungen durch IP-basierende VPNs davon abhingen, welche Technik die Unternehmensstandorte bisher verbinde. Demnach lohne sich ein IP-VPN, wenn es eine angemietete Standleitung ersetzt anstatt ein Frame-Relay-Netz. Für Web-Learning und Multimedia-Konferenzen sei die Technik der "ideale Transportmechanismus".
Abb: VPN-Markt in Europa
Keine Kaufzurückhaltung bei virtuellen privaten Netzen. Quelle: Frost & Sullivan