Standardsoftware für Business Intelligence

Nachfrage nach BI-Software steigt

05.09.2013
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die Anbieter von Standardsoftware für Business Intelligence (BI) konnten ihre Umsätze im vergangenen Jahr deutlich steigern, wie eine Lündendonk-Studie zeigt.
Foto: pressmaster - shutterstock.com

Das Geschäft mit Lösungen für Business Intelligence bleibt ein maßgeblicher Treiber für die gesamte Softwarebranche. Laut einer Studie von Lünendonk konnten auf BI-Standardsoftware spezialisierte Anbieter ihre Umsätze 2012 im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um 11,3 Prozent steigern. Insgesamt setzten die untersuchten Hersteller in Deutschland 441,4 Millionen Euro um.

Die Lünendonk-Analysten berücksichtigen in ihrer BI-Studie jedoch nur Anbieter, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Produktion, Vertrieb und Wartung eigener BI-Standardsoftware erwirtschaften. Damit bleiben Softwareschwergewichte wie IBM, Oracle oder SAP, deren Fokus auf Anwendungs- beziehungsweise Infrastruktursoftware liegt, außen vor.

Das Lünendonk-Ranking führt mit deutlichem Vorsprung SAS Institute an. Der US-Anbieter erzielte hierzulande im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 134,6 Millionen Euro (2011: 128 Millionen Euro). Auf den nächsten Plätzen folgen Teradata (50 Millionen Euro), Microstrategy (35,5 Millionen Euro) und Qliktech (24 Millionen Euro). Den fünten Platz teilen sich mit jeweils 16 Millionen Euro Informatica und die pmOne AG. Den gesamten deutschen BI-Markt für 2012 taxieren die Lünendonk-Analysten auf ein Volumen von rund 1,2 Milliarden Euro nach 1,1 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.

Einsatzbereiche von Business Intelligence: Das Finanzwesen bleibt der wichtigste Adressat für BI-Lösungen, allerdings steigt die Nachfrage in den anderen Fachbereichen. Angaben: Anteile am Umsatz in Prozent.
Einsatzbereiche von Business Intelligence: Das Finanzwesen bleibt der wichtigste Adressat für BI-Lösungen, allerdings steigt die Nachfrage in den anderen Fachbereichen. Angaben: Anteile am Umsatz in Prozent.
Foto: Lünendonk

Gefragt waren zuletzt vor allem Anwenderwerkzeuge für Planung, Analyse und Reporting. Mehr als 40 Prozent des Gesamtumsatzes gingen auf das Konto dieser Softwarekategorie. Gut verkauften sich außerdem Werkzeuge zur Datenintegration sowie Lösungen für Business Analytics. Vor allem auf die zuletzt genannte Kategorie setzen die Anbieter ihre Hoffnungen. Fast jeder Hersteller erwartet eine sehr hohe (44,4 Prozent) beziehungsweise hohe Nachfrage (50 Prozent) nach Analytics-Werkzeugen, die den Unternehmen helfen, künftige Entwicklungen vorherzusagen.

Hausaufgabe Big Data

Insgesamt fächert sich der BI-Einsatz in den Anwenderunternehme weiter auf, beobachten die Anbieter. Zwar steht das Finanzwesen mit einem Anteil von 28 Prozent nach wie vor an der Spitze, allerdings wird dieser Wert von Jahr zu Jahr kleiner. Stattdessen nimmt der BI-Einsatz in Abteilungen wie der Unternehmenssteuerung und dem Risiko-Management, dem Vertrieb und Marketing sowie im Controlling zu.

Als größte Herausforderung sehen die Hersteller den Umgang mit Big Data. Es gelte, die richtigen Lösungen für die Integration und Auswertung wachsender und zunehmend komplexer werdender Datenmengen zu finden. (ba)