IBM will ihre Software-Aktivitäten verstärken:

Nachbessern von SAA mit neuen Divisionen

06.05.1988

MÜNCHEN (dow) - Den Glauben der Anwender in das Systems-Application-Architecture-(SAA-)Konzept will die IBM mit einer neuerlichen Umorganisation im Unternehmen festigen: Zwei weitere Divisionen, die Programming Systems und die Applications Solutions, sollen das IBM-Bekenntnis zur Integration demonstrieren.

Die Programming Systems, deren Kopf Vice President Earl F. Wheeler ist, übernimmt weltweit die Programmentwicklung für das SAA-Konzept. Terry R. Lautenbach, Senior Vice President und General Manager in den USA, zeichnet jetzt auch für die Applications Solutions Division verantwortlich, die für die Vermarktung von Gesamtlösungen zuständig ist.

Hausinterne Produktkonkurrenz zu betreiben, bei der langfristig die Schrägstrich-Modelle auf der Strecke bleiben könnten, war der Vorwurf, den sich die IBM gefallen lassen mußte, als sie im Januar die Divisionen neu ordnete. Im Midrange-Geschäft des Marktführers bemühen sich seither zwei voneinander unabhängige Bereiche um die Gunst des Kunden: die Enterprise Systems - zuständig für die 370er-Modelle - und die Application Business Systems, Hoffnungsträger für alle Kunden, die auf die Silverlake warten.

Die IBM Deutschland hat ihre Software-Entwicklungsaktivitäten bereits im Frühjahr 1987 zu einem Bereich Anwendungs- und Systemsoftware (AS) zusammengefaßt. Wichtige Basis für die damalige Entscheidung war nach Aussagen der Geschäftsleitung das zu dem Zeitpunkt bereits angekündigte SAA-Konzept. Mit diesem IBM-eigenen Softwarehaus hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 1987 laut Hans-Olaf Henkel, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der GmbH, zweistellige Umsatzsteigerungen erzielt.