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Nach Verluststrecke: Motorola schließt und entlässt weiter

24.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben, will der US- Halbleiterkonzern Motorola laut US-Zeitungsberichten in den nächsten neun bis 15 Monaten vier weitere Fertigungsanlagen schließen und erneut 2500 Stellen abbauen. Nachdem das Unternehmen bereits vor zwei Wochen angekündigt hatte, es wolle drei Werke dicht machen und 2000 Beschäftigte auf die Straße setzen, verbleiben Motorola nun noch acht Produktionsanlagen und zwei Test- und Montagewerke weltweit. Der Konzern hatte bereits im Dezember bekannt gegeben, in diesem Jahr 6000 Arbeitsplätze in der Halbleitersparte zu streichen.

Im laufenden ersten Quartal rechnet der Konzern mit einem Pro-forma-Verlust von elf bis 14 Cent pro Aktie bei Einnahmen zwischen sechs Milliarden und 6,1 Milliarden Dollar. Im dritten Quartal hofft Motorola, wieder schwarze Zahlen zu schreiben und für das Gesamtjahr 2002 auf Pro-forma-Basis einen Gewinn ausweisen zu können. Das Unternehmen erklärte, der von Analysten erwartete Profit von vier Cent je Anteil sei nicht nur zu schaffen, sondern sogar zu überbieten. Sollten die Einnahmen die obere Marke der eigenen Erwartungen erreichen, sei 2002 sogar ein operatives Plus von 15 Cent pro Aktie möglich. Im vierten Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres 2001 hat Motorola einen Nettoverlust von 1,2 Milliarden Dollar oder 55 Cent pro Aktie ausgewiesen und damit laut CEO (Chief Executive Officer) Christopher Galvin eines der schwierigsten Jahre in der 74-jährigen Unternehmensgeschichte abgeschlossen (Computerwoche online berichtete).