Plattform von T-Systems

Nach Pannen - Projekt erst im Pilotstatus

30.08.2012
Von Johannes Klostermeier

Auch war zum Zeitpunkt des Pressegesprächs unklar, ob die Mehrfachstudiengänge, die zum Lehramt führen, korrekt abgebildet wurden. Die Hochschulen lassen viele tausend verschiedene Kombinationsmöglichkeiten zu, die sich von Uni zu Uni unterscheiden. Diese Vielzahl in einem IT-System abzubilden, ist komplex. Einfacher wäre, wenn die Hochschulen sich auf bestimmte Variationen einigen könnten, hier also eine Standardisierung möglich wäre. Gespräche dazu finden offenbar statt.

Keine Prognose zum Start für alle Hochschulen

Nicht beantwortet werden konnte auch die Frage, wann denn alle Hochschulen tatsächlich an dem neuen Verfahren teilnehmen werden. Denn nur dann ist die zentrale Vergabe der Plätze sinnvoll. Doch kann man die Hochschulen anscheinend nicht dazu zwingen. Sie hätten jedoch von selbst großes Interesse daran, betonte Josef Lange. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats.

Was als Gemeinschaftsidee sinnvoll ist, stößt aber individuell auf Egoismus. Keine Hochschule wolle diejenige sein, die mitmacht, wenn nicht gleichzeitig zu 100 Prozent gewährleistet sei, dass alles auch wirklich funktioniere. Hier liege ein Henne-Ei-Problem vor, sagte einer der Experten.

Professor Stefan Jähnichen, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST), das an der Entwicklung der Plattform für T-Systems beteiligt war, hofft auf einen Schub, wenn eine bestimmte Anzahl von Hochschulen sich beteiligten. "Wenn 40 bis 60 Prozent dabei sind, dann ziehen alle anderen nach", sagte er.

Zu den Fakten: Am Dialogorientierten Serviceverfahren zum Wintersemester 2012/2013 nehmen 17 Hochschulen mit insgesamt 22 Studienangeboten teil. Dabei werden rund 2.200 Studienplätze angeboten. Viele Hochschulen haben sich erst sehr kurzfristig zur Teilnahme entschieden und hätten mit Hochdruck an der Schaffung der notwendigen Voraussetzungen gearbeitet. Fast alle teilnehmenden Hochschulen haben zuvor an Prozesskettentests beziehungsweise Verfahrenssimulationen teilgenommen.