Nach geändertem Marketing-Konzept wieder im Aufwind:Minibit setzt auf "Insight"-Software

10.04.1987

ZÜRICH (CWS) - Das Softwarehaus Minibit, Obfelden, das gerade zehnjähriges Geschäftsjubiläum feierte, sieht sich wieder auf Erfolgskurs: Nach rückläufigem Umsatzergebnis im Geschäftsjahr 1985 revidierte das Unternehmen 1986 sein Marketingkonzept und will mit dem Programmpaket "Insight" neue Wege gehen.

Minibit beschäftigt rund 35 Mitarbeiter und entwickelt und vertreibt unter dem Begriff "unisoft" kommerzielle! Standardprogramme für die Adreßverwaltung, Buchhaltung, Lagerbewirtschaftung, Fakturierung und Kostenrechnung. Mit einem 1986 eingeführten veränderten Marketing-Konzept sieht sich die Firma nicht mehr ausschließlich als Software-Anbieter, sondern offeriert kleinen und mittleren Betrieben a]s Generalunternehmer Hardware, Software, Schulung und Wartung für umfassende Gesamtlösungen.

Minibit-Geschäftsführer Reto Gfeller betont: "Nur Software-Häuser sind in der Lage, die Verantwortung für die Hardware-Installation, die Schulung und die Wartung bei der Einführung von EDV-Applikationen zu tragen, weil viele DV-Hersteller den Software-Aufbau nicht kennen " Diese Ansicht vertritt auch der Züricher Informatik-Professor Kurt Bauknech: "Nur eine solche Form von Generalverantwortlichen oder Generalunternehmern mit entsprechendem Wissen und ausreichender Erfahrung kann verhindern, daß der Benutzer immer wieder mit nicht ausreichender Kompetenz konfrontiert wird."

Für frischen Wind soll bei Minibit vor allem das Programmpaket "Insight" sorgen. Mit dieser Software als Teil des Systems "unisoft" will des, Unternehmen über die Buchhaltungsabteilung hinaus auch das Firmenmanagement ansprechen und den in den Chefetagen installierten Tabellenkalkulationsprogrammen Konkurrenz machen. Von diesen unterscheidet sich die Minibit-Software dadurch, daß nicht mehr auf die einzelnen Zellen referenziert werden müssen, sondern in deskriptiver Weise die Variablen in Berechnungsmodellen definiert werden können. Insight verfügt über eine interne Datenabfragesprache, die den direkten Zugriff auf den Inhalt von Datenbanken, zum Beispiel dBase, oder auch auf Textdateien zuläßt. Ein Grafikgenerator wandelt Zahlenreihen in Geschäftsgrafiken um. Das Rückwärtsrechnen in Modellen, wie es für Zielfindungsrechnungen notwendig ist, kann in Insight allerdings nicht ausgeführt werden.

Um Änderungen der Hardware und der Betriebssoftware ohne großen Aufwand bei der Anpassung der unisoft-Programme nachvollziehen zu können, entwickelte Minibit eine Art Software-Kopplung mit Namen "UDOS". Damit soll sich das Umschreiben einer Applikation auf die Neudefinition der Schnittstelle zum Betriebssystem reduzieren. Die unisoft-Software läuft unter DOS und Unix.

Minibit verkauft das von ihr in der Programmiersprache C geschriebene Insight in der Schweiz zum Preis von 1650 Franken.