Nach dem Umsatzhoch kam 1993 der Einbruch Deutsche Commodore GmbH hat nun Konkurs angemeldet

16.09.1994

FRANKFURT/M. (CW) - Nun hat die Pleitewelle auch die deutsche Niederlassung der Commodore International Ltd., Nassau, erwischt. Die Commodore Bueromaschinen GmbH musste Konkurs anmelden.

Aufgrund von Zahlungsunfaehigkeit entschied sich die auf den Bahamas ansaessige Muttergesellschaft Commodore International Ltd. bereits Anfang des Jahres, freiwillig einen Liquiditaetsantrag zu stellen. Die deutsche Vertriebstochter galt allerdings neben den Gesellschaften in Skandinavien, Kanada und Italien

als noch profitabel.

Dadurch bestand fuer die Frankfurter Hoffnung, unter dem Dach eines bisher nicht namentlich genannten asiatischen Grossinvestors unterzukommen, der den Informationen zufolge die gewinntraechtigen Bereiche sowie die Markennamen "Commodore" und "Amiga" weiterfuehren wollte.

Branchenkenner hatten jedoch die drohenden Probleme der deutschen Gesellschaft schon vorausgesehen. So profitierte die Commodore GmbH nicht zuletzt von der Wiedervereinigung, die den Frankfurtern im Geschaeftsjahr 1991/92 hohe Verkaufszahlen bescherte. Laut IDC lag Commodore damit im deutschen Markt an der Spitze der PC- Anbieter.

1993 rutschten die Zahlen jedoch in den Keller. Dataquest verzeichnete in bezug auf die Stueckzahlen einen Rueckgang von 45,1 Prozent, das heisst, 1993 wurden den Marktforschern zufolge nur noch 151448 Systeme verkauft.