"Sun hat die erste Portierungsphase von Solaris auf Merced nach nur neun Monaten erfolgreich abgeschlossen", verkündete Suns Vice-President Rich Green stolz. Die kurze Entwicklungszeit ist seinen Angaben zufolge darauf zurückzuführen, daß Solaris im Gegensatz zu konkurrierenden Betriebssystemen wie etwa der geplanten 64-Bit-Windows-Variante schon in vollem Umfang die 64- Bit-Technik unterstütze.
Sun hatte Ende 1997 ein Kreuzlizenzierungsabkommen mit Intel getroffen, das unter anderem vorsieht, das Unix-Derivat Solaris auf die erste IA-64-Implementierung Merced zu portieren. Angesichts der Verschiebung des Merced-Chips auf das Jahr 2000 kommt der Schritt der McNealy-Company nach Ansicht von Experten allerdings früher als nötig.
Von den Verzögerungen dürfte vor allem Microsoft profitieren, das mit seiner 64-Bit-Windows-Version ebenfalls in Verzug geraten ist. "Wir haben trotzdem einen Vorteil, wenn Merced ausgeliefert wird", meint der Sun-Marketing-Manager Brian Coll. Wegen der guten Anpassung von Solaris auf die ältere IA-32-CPU-Technik könne man Anwendern eine sanfte Migration auf IA-64 bieten.