Studie "Business Enabling IT"

Nach Corona: Digitale Zukunftsthemen rücken ins Zentrum der IT

11.08.2021
Anzeige  Viele Unternehmen erwarten, dass die IT-Abteilung die digitalen Angebote und Geschäftsmodelle mitgestaltet. So stehen 2021 zum Beispiel Real-time Operations und intelligente Prozessautomatisierung stärker im Mittelpunkt.

Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice, stark wachsende Umsätze im E-Commerce oder optimierte Prozesse - das Corona-Virus hat in vielen Bereichen zu einem Digitalisierungsschub geführt. Viele Firmen haben während der Pandemie binnen weniger Monate Digitalisierungs-Projekte umgesetzt, für die sie sonst Jahre gebraucht hätten. Die IT-Abteilung spielte hier eine Schlüsselrolle. Innerhalb weniger Tage musste sie die Infrastruktur schaffen, um teilweise tausenden Mitarbeitern die Arbeit von Zuhause zu ermöglichen und damit den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.

Wie also wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Digitalisierung und die IT-Abteilungen aus? Welche Prioritäten setzte die IT während der Pandemie angesichts der neuen Anforderungen? Und wie sehen in der Zukunft die Rolle und das Zielbild der IT-Abteilung im Unternehmen aus? Fragen wie diese untersuchte die gemeinsame Studie "Business Enabling IT" von Horváth & Partners und IDG Research. Dazu wurden knapp 300 C-Level-Entscheider sowie Entscheider und Mitarbeiter aus IT- und Fachabteilungen aus über 15 verschiedenen Branchen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Corona die Anforderungen an die IT veränderte und schnelles Handeln erforderte. Damit stieg auch der Druck auf die IT-Organisation im Allgemeinen und die CIO-Rolle im Besonderen.

Corona und die Folgen

78 Prozent der befragten Teilnehmer sind der Meinung, dass die Anforderungen der Coronakrise der Digitalisierung einen Schub verleihen. Allerdings stimmen dieser Aussage nur 52 Prozent der IT-Mitarbeiter zu, die in ihrer Funktion einen anderen Blick auf den Stand der Digitalisierung in ihrem Unternehmen haben. Immerhin 40 Prozent der Befragten sagen, dass die aktuell angespannte wirtschaftliche Lage die Handlungsfähigkeit der Unternehmen zur digitalen Transformation mindert.

Gleichzeitig stellen die Business-Entscheider und -Mitarbeiter höhere Ansprüche an die Leistungen der IT-Abteilung. 73 Prozent der Befragten stimmen folgender Aussage zu: "Der Druck auf die CIOs wird sich durch die Coronakrise verstärken, denn die Anforderungen an Effizienz, Flexibilität, Resilienz, Skalierbarkeit und Innovationskraft der IT steigen immens." Letztendlich erhöhte die Pandemie die bereits zuvor bestehenden Anforderungen an die IT. Viele IT-Abteilungen setzten daher vermehrt auf den Einsatz agiler Methoden wie Scrum oder Kanban, um schnell auf neue Situationen reagieren zu können.

Nichtsdestotrotz verdeutlicht die Coronakrise, dass CIOs trotz aller Digitalisierungs-Euphorie auch ihre Hausaufgaben machen müssen. Das sagen 68 Prozent der Befragten. Insbesondere systematische Business Continuity und Risk Management sowie eine Optimierung der IT-Kosten treten zunächst in den Vordergrund.

In der Studie "Business Enabling IT" von Horváth & Partners und IDG Research wurden knapp 300 C-Level-Entscheider sowie Entscheider und Mitarbeiter aus IT- und Fachabteilungen aus über 15 verschiedenen Branchen befragt.
In der Studie "Business Enabling IT" von Horváth & Partners und IDG Research wurden knapp 300 C-Level-Entscheider sowie Entscheider und Mitarbeiter aus IT- und Fachabteilungen aus über 15 verschiedenen Branchen befragt.

Resilienz durch digitale Reife

Die Studie zeigt, dass das Krisenmanagement jetzt und auch künftig auf zwei Erfolgsfaktoren beruht: Wer sein Geschäft erfolgreich digitalisieren will, muss dies strategisch und langfristig orientiert tun - und dabei insbesondere seine Mitarbeiter mitnehmen. Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass diejenigen Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen, die nicht nur rein effizienzorientiert handeln, sondern in die strategische Digitalisierung ihres Geschäfts investieren.

Das heißt: Die Resilienz der Unternehmen steigt mit dem digitalen Reifegrad. Firmen mit einer hohen digitalen Reife erkennen den Wert digitaler Innovationen und haben diese in ihre Strategien aufgenommen. Sie optimieren Prozesse und Services durch digitale Technologien und treiben datenbasierte Geschäftsmodelle voran - und sie binden dabei ihre Mitarbeiter ein.

Denn 78 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Coronakrise zeigt, wie wichtig es ist, alle Mitarbeiter auf dem Weg in die digitale Zukunft mitzunehmen, damit die Abläufe auch in Krisenzeiten funktionieren. Bemerkenswert ist in diesem Zusammengang, dass die Zustimmungswerte gerade bei den Business-Führungskräften aus Bereichen wie Vertrieb, Produktion oder Finanzen mit 91 Prozent überdurchschnittlich hoch sind.

Wie sehen Unternehmen den Einfluss der Coronakrise auf die Digitalisierung und die IT-Organisation? Alle Ergebnisse finden Sie in der aktuellen Studie.
Wie sehen Unternehmen den Einfluss der Coronakrise auf die Digitalisierung und die IT-Organisation? Alle Ergebnisse finden Sie in der aktuellen Studie.

Neue Prioritäten auf der CIO-Agenda

Die Studie Business Enabling IT zeigt zudem, dass sich die Prioritäten der Themen bei den CIOs während der Corona-Pandemie veränderten. Das Jahr 2020 war stark geprägt vom Lockdown und der Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice. Diese Situation führte zu einer großen Zahl von Projekten zum Ausbau des Digital Workplace mit Kollaborations- und Kommunikations-Plattformen, um die Zusammenarbeit in verteilten Teams zu optimieren und die Kundeninteraktion auch über Online-Medien zu intensivieren.

Weitere Schwerpunkte bildeten letztes Jahr die Verlagerung von Diensten in die Cloud sowie die Absicherung der Systeme gegen IT-Sicherheitsrisiken. Mit Hilfe der Cloud wollen Firmen den gestiegenen Anforderungen an die Skalierbarkeit der IT begegnen und gleichzeitig ihre Flexibilität steigern. Auch das Thema IT-Security steht ganz klar im Zeichen von Corona, da durch die zunehmende Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice die Sicherheits-Herausforderungen steigen, insbesondere beim dauerhaften Remote Access auf kritische Dienste und Daten.

Für das Jahr 2021 veränderten sich die Themen auf der Projekt-Agenda deutlich. Während viele Unternehmen den Ausbau von Kommunikations-Plattformen und die Verlagerung in die Cloud vollzogen oder zumindest initiiert haben, bleibt die IT-Sicherheit ein "Evergreen" der IT-Agenda. Diese wird ergänzt um neue strategische Handlungsfelder, die CIOs und IT-Abteilungen in Zukunft beschäftigen werden. Hierzu gehören insbesondere Real-time Operations, intelligente Prozessautomatisierung (Machine Learning, RPA) sowie Projekte für den funktionalen Ausbau von Self Services und Online-Vertriebskanälen. Letzteres kann einerseits Umsatzausfälle kompensieren, aber andererseits auch die Service-Effizienz steigern.

CIO als digitaler Tausendsassa

Die hohe Anzahl relevanter Themen unterstreicht die neue Rolle des CIOs als digitalem Tausendsassa. Besonders im Bereich "Business Applications" kommen auf die obersten IT-Verantwortlichen zahlreiche neue Themen zu. Dazu gehören beispielsweise die Echtzeit-Auswertung steuerungsrelevanter Informationen, die kurzfristige Realisierung von IT-Unterstützung bei neuen On-Demand-Diensten oder die Flexibilisierung der Supply-Chain.

Alle genannten Themen stehen im Zentrum der Digitalisierung und tragen gleichzeitig dazu bei, dass Unternehmen resilienter gegen zukünftige Krisen werden. Corona hat gezeigt, dass externe Einflüsse wie der Ausfall relevanter Mitarbeiter oder Unterbrechungen der Supply-Chain die Geschäftstätigkeit beinträchtigen können. Da sich gleichzeitig die Kundennachfrage sprunghaft verschoben hat, mussten Unternehmen teilweise kurzfristig Dienste skalieren oder ihr Produktportfolio neu ausrichten. CIOs müssen diese vielfältigen Themen für ihr Unternehmen priorisieren. Darüber hinaus sollten sie die Entwicklung und die Anwerbung digitaler Talente im Auge haben, um die zahlreichen Digitalisierungs-Initiativen erfolgreich mit agilen Ansätzen und modernen Technologien zu liefern.

Die Rolle der IT nach Corona

Die Anforderungen an die IT-Abteilung sind im Zuge der Coronakrise gestiegen. Die meisten Unternehmen (47 Prozent) erwarten, dass sie die digitalen Angebote und Geschäftsmodelle mitgestaltet. Weitere wichtige Rollen der IT sind die des Treibers und Moderators eines agilen IT-Entwicklungsprozesses (38 Prozent) sowie als Technologie-Berater der Fachbereiche (34 Prozent). Ein Drittel der Befragten sehen die IT vorrangig als effizienten und verlässlichen Betreiber digitaler Lösungen für IT-Infrastruktur und Applikationsbetrieb verantwortlich.

Mit dem gleichen Zustimmungsgrad wird die IT-Abteilung primär als zuverlässiger und schneller Lieferpartner für digitale Produkte gesehen. Die Rolle der IT als Innovationsscout fordern 25 Prozent der Befragten. Diesem erweiterten Anspruch des Technologie-Beraters und Innovators werden die IT-Einheiten jedoch selten gerecht. Dies lässt sich insbesondere dadurch erklären, dass CIOs ihre eigene Rolle nicht so weitläufig interpretieren.

Welche Rolle nimmt die IT in Ihrem Unternehmen ein? Ein aktueller Überblick.
Welche Rolle nimmt die IT in Ihrem Unternehmen ein? Ein aktueller Überblick.

Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass den CIOs als "Tausendsassa der Digitalisierung eine Schlüsselrolle im Unternehmen zukommt. Werden Sie dieser hohen Erwartung auch gerecht werden und ihren Unternehmen im engen Schulterschluss mit den Fachbereichen den entscheiden Wettbewerbsvorteil durch eine erfolgreiche Digitalisierung verschaffen können?

Die vollständige Studie zum Download

Alle weiteren Details, die wichtigsten Key Findings und visuell aufbereiteten Ergebnisse, finden Sie in der vollständigen Studie "Business Enabling IT" von Horváth & Partners und IDG Research.

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