Nach Bulls "Escala"-Vorstellung zieht Big Blue nach Auf Power-PC-Basis: Auch IBM stellt nun Multi-CPU-Server vor

30.09.1994

MUENCHEN (CW) - Nachdem Bull seine Multiprozessor-Server der "Escala"-Familie auf Basis der Power-PC-RISC-Prozessoren vor zwei Wochen vorgestellt hat, zieht IBM am 4. Oktober 1994 nach. Die Server werden im wesentlichen denen des franzoesischen Partners entsprechen.

Die beiden Unternehmen unterhalten seit Januar 1992 eine OEM- Vereinbarung, die auch eine Kooperation zur Entwicklung von Multiprozessor-Systemen beinhaltet. Aus dem "Pegasus"-Projekt resultiert ein gemeinsam entwickelter Chipsatz, der symmetrisches Multiprocessing (SMP) unterstuetzt. Jeff Mason, IBMs Assistant General Manager fuer das weltweite Marketing von RS/6000-Maschinen, bestaetigte aber, dass beide Firmen ihre Multi-CPU-Systeme getrennt produzieren und verkaufen und auch eigenstaendig Dienstleistungen fuer die Rechner anbieten werden. Zudem, so Mason weiter, werden die Entwicklungspartner auch unterschiedliche Aufruestpfade beschreiten. Wie die Bull-, so sollen auch die IBM-Server ab Dezember 1994 verfuegbar sein.

Big Blues Maschinen besitzen vier Einstecksockel fuer Prozessorkarten, die jeweils bis zu zwei CPUs beherbergen koennen. IBM wird diese zunaechst mit den 601-RISC-Chips bestuecken, also der ersten Generation der Power-PC-Prozessoren. Im Fruehjahr 1995 sollen Aufruestkarten mit 604-CPUs verfuegbar sein, spaeter im kommenden Jahr wuerden dann auch solche mit der 620-Variante geliefert. Bei dieser handelt es sich um eine 64-Bit-CPU.

Auf den IBM-Servern laeuft zunaechst AIX 4.1, das besonders auf die Anfordernisse von SMP-Umgebungen getrimmt wurde. Ein Minimum von 32 MB Arbeits- sowie von 2 GB Festplattenspeicher gilt als Standardkonfiguration, IBM bietet ferner verschiedene Raid- Massenspeicher-Optionen. Ausserdem sollen die Rechner eine optimierte Mikrokanal-Bus-Architektur aufweisen, die einen hoeheren Datendurchsatz garantiere. Preise fuer Big Blues Systeme wurden nicht genannt.