Nach 27jährigem Bestehen: MAI-Holding in USA liquidiert

01.02.1985

NEW YORK (ru) - Die einstige Zentrale des MAI-Konzerns, die Management Assistent Inc., wird nunmehr nach 27jährigem Bestehen aufgelöst. Darauf einigten sich die Aktionäre in einer außerordentlichen Hauptversammlung.

Die Liquidation der MAI Inc., einer Holdinggesellschaft mit etwa 200 Mitarbeitern, war schon im Sommer des vergangenen Jahres beschlossene Sache. Insofern ist das "Ja" von 73,9 Prozent der Aktionäre nichts weiter als eine formelle Zustimmung.

Die beiden Unternehmensbereiche Basic Four, einer Hardwaregruppe in Tustin und der Servicegesellschaft Sorbus Service, Fraser, waren nach dem Engagement des Spekulanten Asher Edelman verkauft worden (siehe CW Nr. 24.8.1984). Der Firmenname MAI lebt in der MAI Basic Four Information Systems, Mutter der MAI Deutschland GmbH, fort. Für die Dependance in Frankfurt wird sich, nach eigenem Bekunden, durch den jüngsten Beschluß der Aktionäre nichts ändern.

Den Anfang hatte die Entwicklung 1983 genommen: Nach einer Baisse der MAI-Aktien kaufte Edelman über Strohmänner Aktien des Unternehmens auf. Schließlich umwarb er in einer Anzeige des Wall Street Journal die Aktionäre, ihm ihre Anteile zu verkaufen oder das Stimmrecht zu übertragen. Lockmittel war die Aufsplittung der MAI in ihre Bereiche und deren profitable Veräußerung. So war ein hoher Gewinn auf die Aktien garantiert.

Basic Four kaufte Bennet Lebow und machte es zum Bestandteil des Konglomerats Lebow Industries Ltd. Sorbus ging an Bell Atlantic, einer ehemaligen AT&T-Tochter. Branchen-Analysten zufolge soll den Aktionären der Verkauf beider Gesellschaften 280 Milliarden Dollar eingebracht haben.