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NAB: Apple kündigt zahlreiche Neuheiten an

07.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der Fachmesse NAB (National Association of Broadcasters) in Las Vegas hat Apple allerlei Neuheiten angekündigt, die jedoch allesamt nicht sofort verfügbar sind. Die Videobearbeitung "Final Cut Pro" erscheint im kommenden Juni in Version 4.0 mit wichtigen Neuerungen. Dazu zählen "RT Extreme" für Echtzeiteffekte, eine individuell anpassbare Benutzeroberfläche (mit exportierbaren Profilen), unkomprimierte 8- und 10-Bit-Formate sowie volle 32-Bit-Bearbeitung pro Kanal. Final Cut Pro 4.0 verwendet ein neues XML-basierendes Metadatenformat und ein I/O-Framework auf Firewire-Basis, was die Einbindung in praktisch beliebige Produktions-Workflows ermöglichen soll. Integriert in die 1159 Euro teure Software sind zudem der Titelgenerator "Livetype", der Musikgenerator "Soundtrack" sowie das Werkzeug "Compressor" mit neu entwickeltem MPEG-2-Encoder zur Batch-Bearbeitung.

Der Compressor ist gleichfalls Bestandteil der DVD-Authoring-Software "DVD Studio Pro 2", dessen Benutzerschnittstelle für Mac OS X komplett neu geschrieben wurde, sodass sich sowohl Final-Cut-Pro- als auch Anwender der "kleinen" Lösung "iDVD" ohne Probleme damit zurecht finden sollen. Die Software wird mit zahlreichen Vorlagen geliefert, die der Anwender beliebig verändern kann. Ein neue Menüeditor erlaubt die Erstellung von DVD-Navigationen per Drag and drop, die Spurbearbeitung für Video- und Audio-Clips wurde aus Final Cut Pro übernommen. DVD Studio Pro 2 erscheint voraussichtlich im kommenden August und soll dann 579 Euro kosten.

Ausschließlich an Profis richtet sich die - beispielsweise bei allen drei Teilen von "Herr der Ringe" eingesetzte - Compositing- und Effektsoftware "Shake", deren neues Release 3 im Juni in Versionen für Mac OS X, Linux und Irix für 5799 Euro mit unbeschränkter Render-Lizenz erscheinen soll. Optimiert wurde die Software laut Apple für die neue Cluster-Konfiguration des hauseigenen Rackmount-Servers "Xserve". Dazu wurde das nur für Mac OS X erhältliche "Shake Qmaster Network Render Management" eingebaut, das ein Render-Netz über die Netztechnik "Rendezvous" automatisch konfiguriert und verwaltet. Auch andere Programme wie "Maya" von Alias/Wavefront - zur NAB in Version 5.0 angekündigt - lassen sich hier einbinden. Shake 3 verfügt ferner über neue Effekt-Tools und Werkzeuge für die kommerzielle Post-Production, etwa die Unterstützung für Broadcast-Monitore (ebenfalls Mac OS X only). (tc)