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Mythic verklagt Microsoft wegen Namensmissbrauch

22.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die auf Online-Rollenspiele spezialisierte kleine US-Firma Mythic Entertainment ("Dark Age of Camelot") hat Microsoft bereits Mitte November wegen Verletzung ihrer Handelsmarken verklagt. Beide Firmen verhandelten laut "Wall Street Journal" seither über eine außergerichtliche Einigung, die Gespräche wurden aber in der vergangenen Woche ergebnislos abgebrochen. Stein des Anstoßes ist ein neues Spiel aus Redmond namens "Mythica", das im kommenden Jahr auf den Markt gebracht werden soll.

Mit seinem ersten Versuch im Markt für Massive Multiplayer Games, "Asheron's Call", hatte Microsoft wenig Erfolg gehabt. In diesem speziellen Spielesegment tummeln sich derzeit unter anderem Sony, Electronic Arts (EA) und die Vivendi-Tochter Blizzard Entertainment. Mythic hat für sein Dark Age of Camelot derzeit rund 250.000 Abonnenten, die jeweils zwischen elf und 13 Dollar pro Monat für den Zugang zahlen. Das im Oktober erschienene letzte Erweiterungpaket kostet rund 30 Dollar.

Microsofts Mythica kopiere viele Ideen und Begriffe aus Dark Ages of Camelot und verleite mit seinem Namen außerdem zu Verwechselungen mit Mythics Produkten und Dienstleistungen, heißt es in der beim Bezirksgericht in Alexandria, Virginia, eingereichten Klageschrift. Mythic fordert von Microsoft Schadenersatz in noch zu bestimmender Höhe sowie eine einstweilige Verfügung gegen den Gebrauch des Namens Mythica. Ein Microsoft-Sprecher erklärte, man untersuche gegenwärtig die Vorwürfe und "respektiere geistiges Eigentum inklusive Trademarks". (tc)