Unis erhalten Systemsoftware für ein Jahr zum Testen

MVS/XA: IBM zieht weitere Register

22.08.1986

STUTTGART (mer) - Im Bemühen, ihre Top-Betriebsysteme VM und MVS/XA zu forcieren, setzt Big Blue immer neue Hebel in Bewegung: Nach der Werbeoffensive des Marktführers um migrationswillige XA-Kunden aus Industrie und Handel (CW Nr. 28 vom

11. Juli 1980, Seite 1), erhielten jetzt auch Universitäten und Forschungseinrichtungen ein "Lockangebot".

Für die Dauer von maximal zwölf Monaten stellen die Stuttgarter allen Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen und mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschungseinrichtungen die jeweils neuesten Versionen ausgewählter Softwareprodukte aus dem VM- und MVS/XA-Bereich zur Verfügung. Überschreitet die Testzeit fünf Monate, wird eine "Schutzgebühr" erhoben, die auf einen späteren Nutzungsvertrag angerechnet wird.

Neben wesentlichen Komponenten aus dem MVS/XA-Umfeld wie etwa Jes2, Jes3, RMF, TSO/Extension oder SMP umfaßt das Angebot auch gängige Compiler, Telekommunikationsprodukte und Anwendungssoftware. Im VM-Bereich stehen unter anderem Module wie Monitor Analysis, VM/Backup Management System, VM/SP, VSE/ VSAM oder File Storage Facility zur Verfügung.

Universitäten und Forschungseinrichtungen stehen der IBM-Offerte offenbar recht aufgeschlossen gegenüber: "Wir wollen gezielt in den Bereich TP-Monitoring einsteigen", erläutert etwa Stefan Glückert, Rechenzentrumsleiter der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), Darmstadt. Dies könnten wir uns ohne das IBM-Angebot gar nicht leisten." Vor allem, so die vorherrschende Meinung bei den DV-Verantwortlichen, könne so mit relativ wenig Geld ausreichend Erfahrung mit den Produkten gesammelt werden.

Im Juli diesen Jahres hatte IBM eine vergleichbare Offerte an Adressen aus Industrie und Handel gerichtet. Demnach erhalten migrationswillige Anwender und Neukunden das Betriebssystem MVS/XA für acht Monate kostenlos.