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MVNOs: Tchibo war nur der Anfang

11.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Air Berlin, Aldi, Aral, Ikea, Lidl, RTL oder Shell - das könnten die nächsten Markenkonzerne sein, die als MVNO (Mobile Virtual Network Operator) in die Fußstapfen von Tchibo treten, das in Zusammenarbeit mit O2 seinen Kunden Handys und Prepaid-Karten verkauft. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge verhandeln Dienstleister wie die Dortmunder Materna (die dazu eigens die Tochterfirma Vi Stream gegründet hat) oder Danet seit einiger Zeit mit Interessenten, die von traditionellen Mobilfunkern gemietete Netzkapazität nutzen wollen, um ihre Kunden enger an sich zu binden.

Für die klassischen Anbieter T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 dürfte sich damit das Geschäftsmodell zunehmend verändern. "Sie entwickeln sich mehr oder weniger zum Dienstleister, der Netz und Technik zur Verfügung stellt", erklärte die Danet-Managerin Ina Arndt. Denn die branchenfremden MVNOs sind weniger daran interessiert, mit Mobiltelefonaten Geld zu verdienen. Aus Sicht von Arndt wollen sie vor allem ihre Kunden enger binden und über maßgeschneiderte Inhalte oder SMS-Werbaktionen das eigene Kerngeschäft animieren.

Der Materna-Geschäftsführer Helmut an de Meulen kann sich darüber hinaus eine Einbindung von Handys in die Bonusprogramme von Unternehmen vorstellen. So könnten beispielsweise Tankstellenkunden bei Abnahme einer bestimmten Benzinmenge ein SMS-Kontingent gutgeschrieben bekommen. (tc)