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Musikindustrie verklagt weitere 80 Tauschbörsianer

31.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die RIAA (Recording Industry Association of America) hat Klagen gegen 80 Nutzer von Musiktauschbörsen angekündigt. Damit startet der Dachverband der US-Musikindustrie die zweite Klagewelle gegen Anwender, die angeblich große Mengen urheberrechtlich geschützter Inhalte verbreitet haben. Bereits Anfang September hatte die RIAA 261 Klagen bei verschiedenen US-Gerichten eingereicht (Computerwoche online berichtete).

Nach im September aufkeimender Kritik, die RIAA habe zum Teil unbescholtene Anwender verklagt und Persönlichkeitsrechte verletzt, ging der Verband nun vorsichtiger vor. Er hat im Oktober 204 Nutzern Klageandrohungen zugesandt worauf sich eigenen Angaben zufolge 124 Beschuldigte auf ein außergerichtliches Verfahren einließen. Insgesamt habe man sich bislang mit 156 Tauschbörsennutzern geeinigt, die sich zur Zahlung von Schadensersatz in der Höhe von jeweils 2000 bis 3000 Dollar bereit erklärt hätten.

Das Vorgehen der Musikindustrie bleibt offenbar nicht ohne Auswirkung auf die Peer-to-Peer-Dienste. So nutzten zum Beispiel im Oktober nur noch 3,2 Millionen Amerikaner Kazaa, eine der poulärsten Tauschbörsen. Im Juni verzeichnete der Dienst noch sieben Millionen US-Anwender, stellten die Web-Analysten von Nielsen/NetRatings fest. (lex)