Bitkom und Gema

Musik-Rahmenvertrag für Online-Videotheken

01.04.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der Bitkom und die Musik-Verwertungsgesellschaft Gema haben erstmals eine Vereinbarung für Anbieter von Video-on-Demand (VOD) im Internet getroffen.

In dem neuen Gesamtvertrag, der rückwirkend ab dem Jahr 2002 gilt, geht es laut Mitteilung um Musik in Filmen, Fernsehserien, TV-Shows, Dokumentationen und anderen Inhalten, die über Online-Videotheken verkauft oder vermietet werden. Für die Musik in einem Spielfilm gehen zum Beispiel beim Kauf 16,5 Cent an die Gema und für die Miete 5,5 Cent; bei TV-Serien liegen die Lizenzvergütungen bei 4,9 Cent respektive 2,35 Cent pro Folge.

"Die Einigung schafft Planungssicherheit für die Anbieter und leistet damit einen Beitrag zum Erfolg des wachsenden Marktes für Video-on-Demand im Internet", der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Gema-Chef Harald Heker ergänzt: "Der Gesamtvertrag für Video-on-Demand-Angebote zeigt, dass auch im Onlinebereich angemessene Vergütungen für die von der Gema vertretenen Rechteinhaber vereinbart werden können" - ein Seitenhieb auf YouTube, mit dem sich die Verwertungsgesellschaft seit Jahren nicht einigen kann.

Bitkom-Mitglieder erhalten übrigens auf den VOD-Tarif der Gema einen Gesamtvertragsrabatt. Der neue Vertrag bezieht sich allerdings nur auf Kauf oder Miete einzelner Videos. Für Abo-Angebote, bei denen man für einen monatlichen Pauschalbetrag Videodienste begrenzt oder - wie zum Beispiel bei Watchever oder Lovefilm - unbegrenzt nutzen kann, laufen die Verhandlungen zwischen Bitkom und Gema weiter. Nicht eingeschlossen sind ferner rein werbefinanzierte Angebote.