Mülltrennung am Mail-Server

27.03.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Ein viel diskutierter Ansatz zur Erkennung von Spam sind Filtersysteme, die auf Bayesschen Regeln basieren, mit denen Texte analysiert werden können. Die Verfahren ermitteln durch Wortvergleiche die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei einer E-Mail um Spam handelt. William Yerazunis, ein Softwarespezialist beim Massachusetts Institute of Technology (MIT), hat mit „CRM114“ eine Programmiersprache zum Entwickeln von Bayesschen Filtern geschrieben.

Kontinuierliche Anpassung erforderlich

Solche Filter lassen sich darauf trimmen, normale Post von Spam zu unterscheiden. Diese Systeme müssen ständig trainiert werden, weil sich Vokabular und Struktur von Werbe-Mails rasch ändern. Filterexperten wie der Amerikaner Paul Graham sind davon überzeugt, dass es durch den umfassenden Einsatz solcher Methoden Spammern schlicht zu teuer wird, weiterhin Massen-Mails zu versenden. Diese Annahme hält Matt Sergeant, Senior Anti Spam Technologist beim Sicherheitsdienstleister Messagelabs, für zu optimistisch. Zwar hat Sergeant auch Bayessche Filter implementiert, doch ergänzend dazu stützt er sich auf heuristische Verfahren. Messagelabs untersucht die E-Mails von Firmen auf Virenbefall und Spam, bevor sie das Unternehmensnetz erreichen.

Was kosten Spam-Filter?

Die Firma Cobion gibt die Kosten für die Nutzung der Anti-Spam-Lösung „Orange Box Mail“ mit 11.200 Euro für 1000 User an. Hinzu kommen 20 Prozent dieser Summe für Wartung. Regelmäßige Updates der Spam-Filter schlagen mit 140 Prozent zu Buche, falls der Kunde einen über zwei Jahre laufenden Vertrag abschließt.

Webwashers Spam-Schutzlösung liegt je nach Nutzerumfang zwischen 3,5 Euro und 20 Euro pro Nutzer und Jahr, inklusive Wartung.