Ausbau der Kundenbasis

MSG kauft sich bei CPU ein

16.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Die am Neuen Markt notierte und auf Standardsoftware für Finanzdienstleister spezialisierte CPU Softwarehouse AG, Augsburg, hat gut 26 Prozent ihrer Anteile an die nicht börsennotierte MSG Systems AG abgegeben.

Der neue, in Ismaning bei München ansässige CPU-Gesellschafter ist als System- und Beratungshaus in den Branchen Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Industrie sowie Gesundheitswesen tätig und erzielt seine Einnahmen im Wesentlichen durch den Vertrieb eigener Standardsoftware sowie im Projektgeschäft. Mit der Partnerschaft solle die eigene Kundenbasis über die Bankenszene hinaus ausgebaut und "die Marktposition generell gestärkt werden", erklärte ein CPU-Sprecher. Beide Produktwelten seien technologisch und im Vertriebsansatz komplementär. Über einzelne Maßnahmen organisatorischer Art werde nach dem jetzt unterzeichneten Beteiligungsvertrag in den kommenden Wochen entschieden.

Angaben zu finanziellen Details machten beide Firmen nicht. Nimmt man den Durchschnittskurs der CPU-Aktie der vergangenen 90 Tage von 0,85 Cent als Bezugsgröße, ergäbe sich ein Kaufpreis von rund 1,7 Millionen Euro. Seitens CPU werden "die strategischen Aspekte" der Kooperation hervorgehoben; gleichzeitig ist nach Angaben der Augsburger aber auch von einer "erhöhten Investitionssicherheit" für die eigenen Kunden die Rede. Dies dürfte durch die Beteiligung der MSG Systems AG auch gewährleistet sein, die ihrerseits in einer Presseerklärung CPU aufgrund der "Fach- und Lösungskompetenz" als "attraktiven Partner" bezeichnet. Mit über 1400 Mitarbeitern zählen sich die Münchner jedenfalls zu den 25 größten Systemintegratoren Deutschlands.

CPU war aufgrund gravierender Management-Fehler des früheren Vorstands vor rund zwei Jahren als eines der ersten Unternehmen am Neuen Markt ins Straucheln geraten. Unter dem jetzt amtierenden Vorstandschef Manfred Köhler fährt der Anbieter nun einen harten Sanierungskurs. Allerdings kämpfen die Augsburger, die für das erste Quartal 2002 einen Umsatz von 2,1 Millionen Euro (Ebitda: minus eine Milllion Euro) ausgewiesen haben und eigentlich noch im laufenden Jahr den Turnaround schaffen wollen, derzeit mit dem besonders schwierigen Softwaregeschäft im Bankenumfeld. (gh)