CIO des Jahres

CIO des Jahres 2017 – Mittelstand – Platz 2

MSC CIO Hoffmann nimmt Kurs auf Logistik 4.0

23.11.2017
Von Florian Kurzmaier
MSC-CIO Hubert Hoffmann hat beim zweitgrößten Container-Reeder der Welt das Konossement digital und 24/7 verfügbar gemacht – auch zum Vorteil von Kunden und Partnern.

Die Einführung des Containers, einer einfachen, genormten Stahlkiste, hat den Welthandel revolutioniert, den Güterumschlag schneller gemacht und die Liegezeiten in den Häfen deutlich verkürzt. Damit ist die Container­-Schifffahrt quasi zum Fließband geworden und der Container zur immer schnelleren und leistungsfähigeren Transportverpackung für Ladung aller Art - auch für MSC. Mit etwa 465 Schiffen und einer Kapazität (Intake Capacity) von 2,6 Millionen 20-Fuß-Containern ist die Reederei weltweit die Nummer zwei unter den Container-Schiff­fahrtslinien.

Doppelt gut: Hubert Hoffmann, MSC, kommt mit seinem Projekt nicht nur beim CIO des Jahres auf das Treppchen, sondern erhielt zudem den Sonderpreis für Disruption beim Digital Leader Award.
Doppelt gut: Hubert Hoffmann, MSC, kommt mit seinem Projekt nicht nur beim CIO des Jahres auf das Treppchen, sondern erhielt zudem den Sonderpreis für Disruption beim Digital Leader Award.
Foto: MSC Germany

Gerade findet die nächste Revolution statt: die Digitalisie­rung. Für eine Reederei heißt das, in den Kernprozessen und in der Kundenerfahrung einen Mehrwert zu schaffen. Einer dieser Kernprozesse ist das Konossement, im Engli­schen "Bill of Lading" (kurz B/L) genannt und eines der wichtigsten Dokumente des Seetransports. Seit der Ver­einheitlichung des B/L durch die Haager Regeln von 1924 ist das Frachtdokument, das gleichzeitig auch Wertpapier ist, im Wesentlichen unverändert.

Neue Qualität des Frachtdokuments

Bis jetzt: Denn mit sei­nem Projekt "Cloud B/L" konnte MSC-CIO Hubert Hoff­mann dem Frachtdokument über eine eigene Cloud-Sharing-Plattform völlig neue Qualitäten verleihen. Das "Cloud B/L" verändert dabei nicht nur den bislang auf Papier oder PDF-Dateien aufgebauten, dezentralen Pro­zess rund um die Frachtdokumentation grundlegend, sondern eröffnet durch eine zentrale Plattform völlig neue Möglichkeiten der Collaboration und ergibt einen deutli­chen Mehrwert für die Partner und Kunden. Diese haben rund um die Uhr Zugriff auf die Frachtdokumentation und können selbst neue Collaboration-Prozesse einführen.

Hoffmann und sein Digital Project Team: Der CIO verbreitet ansteckende Begeisterung.
Hoffmann und sein Digital Project Team: Der CIO verbreitet ansteckende Begeisterung.
Foto: MSC Germany

Digital denken und handeln heißt zudem, entsprechende organisatorische Voraussetzungen im Unternehmen zu schaffen. So kümmert sich Hoffmann als CIO und CDO nicht nur um die Digitalisierung von MSC Germany, son­dern auch um die Qualifizierung der Mitarbeiter. Der Diplominformatiker ist hauptverantwortlich dafür, dass auch künftige Fachinformatiker, Schifffahrts-, Büro- und Speditionskaufleute den digitalen Mindset (er-)leben. Da­mit will die Reederei sicherstellen, dass sie in Sachen Nachschub an Digital Natives immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel hat.