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Mr. Ballmer goes to Washington

20.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft-Chef Steve Ballmer hat sich kurz vor dem bald erwarteten Antitrust-Urteil des Berufungsgerichts in Washington, D.C., mit dem US-Vizepräsidenten Dick Cheney getroffen. Nach Angaben des Weißen Hauses ist die Kartellklage des US-Justizministeriums gegen den Softwaregiganten, die gerade in zweiter Instanz verhandelt wird, jedoch nicht zur Sprache gekommen. Viel mehr sei es um Aspekte wie Microsofts Engagement in Sachen Bildungsförderung sowie Handels- und Steuerpolitik gegangen.

Einige Regierungsmitglieder hielten den Zeitpunkt des Treffens in Anbetracht des unmittelbar bevorstehenden Berufungsurteils dennoch für ungünstig. Microsoft und Ballmer haben während des Kartellverfahrens, das unter der Clinton-Regierung initiiert wurde, kräftig für die republikanische Partei gespendet. Experten zufolge wird die jetzige Bush-Regierung eine große Rolle spielen, falls Microsoft nach dem Urteil eine außergerichtliche Beilegung des Falls anstreben sollte. Auch wenn die Gespräche zunächst zwischen dem Softwareriesen und dem US-Justizministerium stattfinden würden, so könnte sich das Weiße Haus einschalten und aufgrund des ökonomischen und politischen Einflusses von Microsoft schneller eine Einigung bewirken.