HTML5-Plattform

Mozilla positioniert Firefox OS für einfache Smartphones

02.07.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Mozilla macht ernst mit seiner Entwicklung einer Smartphone-Plattform auf Basis von HTML5.

Das bislang unter dem Namen "Boot to Gecko" entwickelte System heißt fortan "Firefox OS" und erhält breite Rückendeckung aus der Industrie. Mozilla will damit preisgünstige Smartphones vor allem für Schwellenmärkte ermöglichen, die vollständig auf offenen Web-Standards basieren und deren Funktionen als HTML5-Applikationen bereitgestellt werden.

Die chinesischen Hersteller TCL (Handelsmarke "Alcatel One Touch"; TCL baut übrigens auch den neuen "Uppleva"-Fernseher für Ikea) und ZTE wollen auf Basis des der "Snapdragon"-Prozessoren von Qualcomm die ersten Firefox-OS-Telefone bauen; diese sollen bereits im Laufe des kommenden Jahres zuerst im Open-Source-freundlichen Brasilien unter der Telefónica-Marke "Vivo" auf den Markt kommen.

Die Digitalsparte von Telefónica hatte früher in diesem Jahr bereits gemeinsam mit Mozilla eine neue Smartphone-Architektur präsentiert, in der jedes Features - Telefonie, Messaging, Spiele usw. - als HTML5-Anwendung umgesetzt wird. Diese Anwendungen können im Firefox OS direkt auf die unterliegende Hardware zugreifen, was in der Vergangenheit nur native Applikationen konnten und durften.

Mozilla verspricht, das Projekt Firefox OS vollständig offen zu halten; die Referenz- Implementierung der benötigten Web-APIs soll dem W3C zur Standardisierung unterbreitet werden.

Zu den Carriern, die Firefox OS offiziell unterstützen wollen, gehören die Deutsche Telekom, Etisalat, Smart, Sprint, Telecom Italia, Telefónica sowie Telenor.

"Ziel der Deutschen Telekom ist, unsere Kunden eine möglichst breite Auswahl an attraktiven und best-of-breed Produkten und Services anzubieten. Partnerschaften sind dazu der Schlüssel, und unsere Kooperation mit Mozilla ist für uns eine wichtige Initiative", kommentiert Thomas Kiessling, Chief Product and Innovation Officer des Bonner Konzerns. "Wir unterstützen das Projekt Firefox OS, weil es Offenheit, Innovation und Wettbewerb verkörpert und weil es Teil eines wachsenden Cloud- und HTML5-basierenden Ökosystems ist." Das Silicon Valley Center des Telekom-Innovation-Labs arbeite eng mit den Developern von Mozilla zusammen und liefere beispielsweise Boot to Gecko Software zur NFC-Einbindung zu.