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Mozilla baut Community-System für "NYT" und "Washington Post"

20.06.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die beiden bekannten US-Tageszeitungen "New York Times" und "Washington Post" lassen sich von Mozilla eine neue Community-Pattform bauen.

Mit der Mozilla-Plattform wollen beide Blätter künftig Kommentare und Kontributionen ihrer Leser besser verwalten. Die Entwicklung wird mit 3,9 Millionen Dollar von der Knight Foundation unterstützt, die Innovationen im Journalismus fördert. Einem Bericht der "New York Times" zufolge soll die Entwicklung etwa zwei Jahre lang dauern; anschließend sollen andere Nachrichtenorganisationen die Plattform kostenlos herunterladen und nutzen können.

"Alles spricht seit Jahren davon, das Web besser zu nutzen ohne Inhalte zu verbilligen. Aber indem man einfach einen Post von ‚Anonym‘ hinzufügt, erhält man nicht die journalistische Qualität eine Publikation aufrecht", kommentiert Knight-Chef Alberto Ibargüen. "Man muss einen Weg finden, den Leserkreis so zu beteiligen, dass die Diskussion gefördert wird."

Digitale Nachrichtenorganisationen versuchen schon länger, ihre Leser auch inhaltlich beitragen zu lassen (etwa "Forbes" mit seinen zahlreichen Kontributoren), um einerseits kostenlosen Content zu bekommen und andererseits die Zeit zu erhöhen, die Leser auf ihrer Website verbringen. Viele haben dabei aber auch Bedenken - bei der "NYT" zum Beispiel geht bis heute noch kein Kommentar ungeprüft online.

Über die neue Plattform sollen Leser künftig "Bilder, Links und andere Medien einreichen, Diskussionen verfolgen sowie ihre Beiträge und Online-Identitäten verwalten" können; die Plattformanbieter wiederum können Leserinhalte "für andere Formen des Storytelling und zum Befeuern laufender Diskussionen" verwenden.

"Das Web bietet über die allgegenwärtigen - und oft fürchterlichen - Kommentare unter Artikeln hinaus jede Menge neue und spannende Möglichkeiten, um sich auf Communities einzulassen", sagt Dan Sinker, Leiter von Knight-Mozilla OpenNews. Mit der Kooperation werde man Newsrooms dafür die geeigneten Werkzeuge an die Hand geben.