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Motorola will Nokia in Deutschland Marktanteil abjagen

03.02.2006
Der US-Handy-Hersteller Motorola will seine Position in Deutschland deutlich ausbauen.

"Wir wollen unseren Marktanteil von zuletzt 17 Prozent erhöhen", sagte der Leiter des Geschäftsbereichs Mobiltelefone bei Motorola, Ralf Gerbershagen, in Berlin der dpa. Marktführer ist der finnische Nokia-Konzern, von dem jedes dritte in Deutschland verkaufte Mobiltelefon stammt.

Motorola setzt bei seiner Aufholjagd auf eine neue Produktreihe, die in dieser Woche auf den Markt gekommen ist, sowie günstige Preise. Die neuen Geräte könnten von den Netzbetreibern subventioniert für einen Euro angeboten werden. In der Regel kommen neue Handys zu einem deutlich höheren Preis in die Regale von T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2. Im vergangenen Jahr hatte der US-Konzern seine weltweite Marktposition ausgebaut und sich damit zum wichtigsten Rivalen von Branchenprimus Nokia entwickelt. Erfolgsbringer waren vor allem die "RAZR"-Klapphandys.

Motorola unterhält in Deutschland Standorte in Flensburg, München, Taunusstein sowie Berlin, wo der Bereich Funksysteme angesiedelt ist. "Die Schließung von Standorten oder der Abbau von Arbeitsplätzen ist nicht geplant", sagte Gerbershagen. In der Vergangenheit waren Spekulationen aufgeflammt, wonach Motorola Standorte aufgeben könnte. Konkurrenten wie Nokia haben bereits Forschungseinrichtungen nach Asien verlagert. Motorola Deutschland erzielte im Jahr 2004 mit mehr als 2500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Euro. (dpa/tc)