Motorola will das Handy zur Kreditkarte machen

08.02.2006
Auch in den USA soll man bald mit dem Handy an der Supermarktkasse zahlen können - in Asien gibt es so etwas längst.

Der Mobilfunkkonzern Motorola plant laut "Wall Street Journal" ein System, bei dem Nutzer einfach Dinge kaufen können, indem sie ihr Mobiltelefon - das dazu mit einem speziellen Chip ausgerüstet wird - an einem Scanner an der Kasse vorbeischwenken (in der Tokioter U-Bahn kann man auf diese Weise bereits heute seinen Fahrschein lösen).

Dabei steht das Unternehmen allerdings vor einer Reihe von Problemen: Es muss zunächst für seine "M-Wallet" Netzbetreiber als Partner gewinnen. Die diesbezüglichen Verhandlungen befänden sich bereits in einem "fortgeschrittenen Stadium", heißt es. Die Carrier würden dann die M-Wallet-Software auf ihren Portalen zum Herunterladen anbieten - auch für nicht Motorola-Handys und Taschencomputer etwa von Palm.

Motorola müsste ferner auch Händler davon überzeugen, dass sie ihre Kassensysteme mit entsprechenden Scannern aufrüsten. Und den Kunden gilt es klar zu machen, dass ihre Daten sicher bleiben. Bei M-Wallet werden die Daten über vier Sicherheitsschichten geschützt und verschlüsselt auf den Servern von Kreditkartenfirmen und Banken hinterlegt. Eine bestehende Online-Verbindung wird nach einer bestimmten Nichtnutzungszeit automatisch abgebaut.

Bleibt noch die Kostenfrage, die Motorola hauptsächlich den Netzbetreibern überlässt. Diese können entweder eine monatliche Gebühr oder einen Betrag pro Transaktion von ihren Kunden nehmen. Die Verbindungskosten kommen zusätzlich hinzu. (tc)