Motorola: Wieder 4000 Stellen weg - ein schwarzes Jahr mit roten Zahlen

31.05.2007
Der Handymarkt legte im ersten Quartal dieses Jahres wieder einmal um 14 Prozent zu. Alle freuen sich, nur Motorola schmeißt 4000 Mitarbeiter raus. Leider verpasste der Konzern den Zug, auf den alle anderen großen Hersteller aufgesprungen sind und verliert mit den Entlassungen im Frühjahr 11,4 Prozent der Belegschaft.

Wegen schleppender Umsätze in der vergangenen Zeit wird Motorola 2008 erneut Stellen streichen. Laut Finanzchef Tom Meredith soll das Unternehmen durch die Streichung von 4000 weiteren Stellen auf lange Sicht wieder profitabel gemacht werden. In Zukunft sollen durch den Personalabbau sowie anderen Maßnahmen 600 Millionen US-Dollar pro Jahr eingespart werden. Motorola hat wahrlich nicht das beste Jahr erwischt. In den ersten drei Monaten des Jahres verbuchte der amerikanische Handyhersteller einen Verlust von 181 Millionen US-Dollar, obwohl bereits im ersten Quartal des Jahres 3500 Mitarbeiter ihre Koffer packen durften. Ende 2006 beschäftigte Motorola noch 66.000 Mitarbeiter. In diesem Jahr sinkt also die Zahl der Beschäftigten um 11,4 Prozent.

Schuld daran ist Marke Eigenbau. Man ruhte sich auf dem Lorbeeren des RAZR V3 aus und brachte zwei Jahre lang fast ausschließlich Ableger der Serie auf den Markt. Die Folge waren Handys, die alle in der Uniform des RAZR steckten und den Kunden auf Dauer nur noch ein Gähnen entlockten - mit der Konsequenz sinkender Marktanteile: Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner teilte mit, dass der weltweite Absatz an Mobilfunkgeräten im letzten Quartal um 14 Prozent gestiegen ist. Motorola bekam leider kein Stück vom Kuchen, im Gegenteil, die Konkurrenz aß ihnen sogar ein bisschen was vom Teller. Motorola stürzte nämlich von 20,3 auf 18,5 Prozent Marktanteil ab.