Geringe Stromaufnahme und Kupfer als Vorteile

Motorola und IBM düpieren Intel mit neuen Power-PCs

14.08.1998

Motorola präsentierte den "G3"-Chip, der offiziell zur "Power-PC-750"-Familie gehört. Der RISC-Baustein ist mit Taktraten von 300, 333 und 366 Megahertz zu haben, soll aber im Vergleich zu den Vorgängermodellen nur halb soviel Strom aufnehmen. Beispielsweise zieht die 300-Megahertz-Variante mit 1,9 Volt nur 3,4 Watt und ist damit in Note- books einsetzbar. Zum Vergleich nimmt Intels schnellste Notebook-CPU mit einer Taktrate von 266 Megahertz 7,8 Watt auf. Linley Gwennap vom US-Branchenblatt "Microprocessor Report" bescheinigt der CPU wegen dieser Eigenschaft "dramatische Vorteile gegenüber dem Intel-Angebot".

Die neuen Prozessoren sind in 0,29-Mikrometer-Technik gefertigt, enthalten rund 6,35 Millionen Transistoren sowie einen Befehls- und Daten-Cache mit jeweils 32 KB. Bei einer Abnahme von 1000 Stück liegt der Preis für einen G3 mit 366 Megahertz bei 595 Dollar - vergleichbar Intels Top-CPU Pentium II mit 400 Megahertz.

IBM will seine neuen Power-PC-Prozessoren im September offiziell vorstellen. Die Bausteine nutzen erstmals Kupfer statt Aluminium für die Verbindung der Transistoren. Motorola entwickelt derzeit mit der "G4"-Familie ebenfalls solche Chips, die noch in diesem Jahr vorgestellt werden sollen. Die ersten Kupferbausteine von Big Blue werden mit Taktraten von 333 und 366 Megahertz ausgestattet sein, ein Modell mit 400 Megahertz ist ebenfalls geplant, so eine IBM-nahe Quelle. Denkbar seien aber Taktraten bis 1 Gigahertz. Neben dem Materialwechsel gibt es eine weitere Reduzierung im Fertigungsprozeß, der den Abstand der Leiterbahnen auf 0,18 Mikrometer senkt.