Motorola: Sozialplan für Flensburger Werk beschlossen

08.06.2007
Motorola hat sich mit dessen Betriebsrat und der IG Metall über einen Sozialplan für das Flensburger Werk geeinigt. Demnach erhalten die vom Arbeitsplatzabbau betroffenen Arbeitnehmer eine Abfindung und werden von einer Transfergesellschaft mit 80 Prozent des Nettolohnes bis zu 12 Monate lang weiterbezahlt. Motorola plant den Bereich Verpackung und Vertrieb auszulagern sowie die Produktion von UMTS-Handys nach China zu verlegen.

Motorola und dessen Betriebsrat haben sich auf einen Sozialplan für den Abbau von Arbeitsplätzen in Flensburg geeinigt. "Wir haben einen guten Sozialplan", sagte der Betriebsratsvorsitzende Dieter Neugebauer. Einen am Montag ausgehandelten Sozialplan hatte der Betriebsrat abgelehnt. Der weltweit zweitgrößte Handyhersteller plant in Flensburg den Bereich Verpackung und Versand auszulagern und die Produktion der UMTS-Geräte nach China zu verlegen.

Strittig waren bislang vor allem zwei Punkte, der Betriebsrat konnte sich jedoch nur bei einem der beiden durchsetzen. Die Höhe der Abfindung, die ursprünglich bei einer Grenze von 150.000 Euro gedeckelt war, wurde auf 200.000 Euro heraufgesetzt. Darüber hinaus forderte der Betriebsrat die Anwendung des Sozialplanes auch für betrieblich gekündigte Arbeitnehmer. In diesem Punkt konnten IG Metall und Betriebsrat auch in den Nachverhandlungen keinen Erfolg erzielen. Motorola sei nicht in der Lage gewesen, "irgendwelche Sicherheiten zu geben", so Neugebauer.

Die Mitarbeiter erhalten laut Verhandlungsergebnis eine Abfindung, die sich nach dem Alter, der Dauer der Betriebszugehörigkeit und dem Monatslohn richtet. Ab dem 01. August wird eine Transfergesellschaft 80 Prozent des Nettolohns für bis zu zwölf Monate übernehmen. 1998 wurde das Werk in Flensburg als mondernstes Handywerk Europas in Betrieb genommen, bis zu 3.000 Angestellte waren dort beschäftigt. Doch der US-Hersteller kämpft seit Monaten mit sinkenden Absatzzahlen, in der EMEA-Region wurde Motorola mittlerweile von Samsung auf den dritten Platz verdrängt.

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