Android-Smartphone mit Intel inside

Motorola Razr i im Praxistest

29.12.2012
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Android mit Aufsatz

Als Software ist auf dem Razr i Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) installiert, ein Update auf die aktuelle Version Jelly Bean wurde angekündigt – allerdings ohne genauen Termin. Darüber befindet sich Motorolas hauseigene Oberfläche Motoblur, die nicht nur schön anzuschauen ist, sondern auch einige interessante Features bietet. Dazu zählt etwa, dass man trotz Lockscreen Zugriff auf die obere Statuszeile hat – etwa um Informationen über eingegangen Anrufe oder Mails einzusehen. Will der Nutzer die komplette Mail lesen, muss er das Gerät natürlich entsperren.

Insgesamt werden bis zu sieben Homescreens unterstützt. Im zentralen Fenster befindet sich dabei das schicke Circle-Widget, das Uhrzeit, Wetterinformationen und Akkuzustand anzeigt, wischt man nach rechts, kommt man auf eine Seite mit Schnelleinstellungen für WLAN, GPS, Flugmodus und ähnliches. Ansonsten hat Motorola das Android-Betriebssystem weitgehend unverändert gelassen, was auf schnellere Updates – bislang eine Schwachstelle von Motorola – hoffen lässt. Lediglich die Einstellungen wurden mit farbigen Icons aufgehübscht.

Das Razr i kommt außerdem mit einigen mehr oder weniger sinnvollen Zusatz-Apps. In letzte Kategorie fallen das nur geringfügig dimm-bare Tisch-Dock oder die mit der deutschen Aussprache klar überforderte App Sprachbefehle, während Anwendungen wie Guide Me (zur Einführung) oder Fahrzeugmodus durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Gut ist auch die App SmartAction, mit der Nutzer Regeln für Aktionen festlegen können, mit denen das Gerät auf bestimmte Auslöser reagiert. Motorola stellt dazu etliche vorkonfigurierte Beispiele bereit, es besteht aber auch die Möglichkeit, schnell und einfach eigene Regeln zu definieren. Außerdem sind eine einfache Videoschnitt-Anwendung sowie die Office-App Quickoffice in der Vollversion installiert. Diese erlaubt neben dem Einsehen und Bearbeiten auch das Anlegen neuer Dokumente. Was allgemein die Kompatibilität von Android-Apps mit dem Intel-Chipsatz betrifft, gab es nichts Negatives zu vermelden. Sämtliche als Stichprobe aus dem Play Store gewählten Anwendungen ließen sich problemlos installieren und verwenden.

Fazit: Guter Ansatz, aber...

Mit dem Razr i haben Motorola und Intel klar bewiesen, dass man im Smartphone-Markt noch immer neue Akzente setzen kann. So könnten Atom-Prozessoren den Platzhirsch ARM in nicht allzu ferner Zukunft ins Schwitzen bringen. Motorola wiederum demonstriert, dass sich nicht nur Apple mit Design und guter Verarbeitung auskennt. Nutzer, die auf solche Eigenschaften Wert legen und ihre Kaufentscheidung nicht nur die Anzahl der Pixel und Prozessorkerne abhängig machen, sind mit dem 400 Euro teuren Gerät – falls es ihnen tatsächlich auffällt - gut bedient.