Zwei Milliarden Dollar beim Börsengang

Motorola leitet Börsengang der Chipsparte ein

09.01.2004
MÜNCHEN (CW) - Keine zwei Monate nach der Ankündigung, die Chipsparte auszugliedern, macht Motorola Nägel mit Köpfen. Rund zwei Milliarden Dollar erhofft sich der Konzern aus dem Börsengang. Der neue Chef Ed Zander unterstützt den Schritt.

Mit der Abspaltung des seit 1953 bestehenden Chipgeschäfts will Motorola frisches Geld einsammeln, um die verbleibenden Konzernteile zu stärken. Bis zu zwei Milliarden Dollar verspricht sich das Unternehmen offiziell von dem Schritt, obwohl weitere Details noch nicht feststehen. Die Mitte Dezember bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereichten Pläne zum Börsengang lassen indes Gerüchte wenig realistisch erscheinen, dass die Division an ST Microelectronics verkauft wird.

Ein eigener Name für die 23000 Mitarbeiter starke Division steht noch nicht fest, der Arbeitstitel lautet SPS Spinco. Eingeleitet hatte die Trennung Motorolas CEO Christopher Galvin, der Anfang Januar vom ehemaligen Sun-Manager Zander abgelöst worden ist. Berichten zufolge begrüßte dieser den Schritt. Die Chipsparte war im vergangenen Jahr aus der weltweiten Top-Ten-Liste der Anbieter herausgefallen und schrieb seit geraumer Zeit rote Zahlen: Im letzten Geschäftsjahr belief sich der operative Verlust auf 1,5 Milliarden Dollar bei Umsätzen von 4,8 Milliarden Dollar. Dies waren etwa 18 Prozent der Konzerneinnahmen in Höhe von 26,7 Milliarden Dollar. Motorolas Aktionäre sollen Anteile der ausgegründeten Firma als Sonderdividende erhalten. (ajf)