Drei Wachstumsbereiche ins Auge gefasst

Motorola investiert 1996 in sein europaeisches Engagement

29.03.1996

Beschlossen ist bereits der Aufbau eines neuen Forschungszentrums in Deutschland, das sich mit Fertigungs- und Umwelttechnik befassen und eng mit den Fraunhofer-Instituten kooperieren soll. Derzeit verfuegt das Unternehmen bereits ueber Forschungs- und Entwicklungsstaetten fuer Funkgeraete in Taunusstein und fuer elektronische Bauelemente in Muenchen. In Flensburg soll ausserdem die dortige Fabrik fuer Mobiltelefone erweitert werden. Im abgelaufenen Jahr gab Motorola weltweit 2,2 Milliarden Dollar fuer Forschung und Entwicklung aus - 18 Prozent mehr als 1994.

Zudem wolle man auch 1996 "strategische" Beteiligungen wie etwa das Engagement bei der Deutschen Funkruf GmbH (DFR) eingehen. Motorola ist mit einem Anteil von 41,5 Prozent Minderheitsgesellschafter des Paging-Dienste-Anbieters aus Mainz/Kastel, dessen Service "Telmi" 1995 in Betrieb ging.

Grosse Wachstumschancen sieht das deutsche Motorola-Management beim Mobilfunk, wo man 1995 insgesamt 1,35 Millionen neue Teilnehmer (davon 15 Prozent Handy-Nutzer) begruessen konnte. In diesem Jahr peilt man die Zwei-Millionen-Grenze an. Dabei besteht laut Georg Langheld, Vice-President der Motorola Inc., in Deutschland Nachholbedarf: Nutzen bei uns nur 5,3 Prozent der Bevoelkerung Westentaschentelefone, so liegt der Anteil in Italien bei 7,5 Prozent und in Skandinavien sogar bei einem Viertel.

Interessant insbesondere fuer die juengere Kundschaft, der das Mobiltelefonieren zu teuer ist, soll das Paging werden, das durch private Services wie Miniruf und Deutscher Funkruf belebt wurde.

Im Computerbereich setzt Motorola auf die Weiterentwicklung der Power-PC-Prozessoren, fuer die nun neben AIX und Mac-OS auch Windows NT und Solaris zur Verfuegung stehen. 1995 verkaufte der Anbieter vier Millionen RISC-Chips.