Motorola findet keinen Käufer für seine Handy-Sparte

26.02.2008
Das Interesse an Motorolas Handy-Sparte hält sich bei der Konkurrenz in Grenzen. Medienberichten zufolge hätten sich bislang keine Kaufinteressenten gefunden, der US-Konzern spricht immerhin von zwei Unternehmen. Grund für die Zurückhaltung spielt zweifellos der Kaufpreis, den Motorola bei 10 Milliarden US-Dollar sieht. Analysten schätzen den Wert auf weniger als 8 Milliarden US-Dollar.

Die Zukunft von Motorolas defizitärem Mobilfunkgeschäft bleibt weiterhin ungewiss. Die Businessweek berichtet in ihrer Online-Ausgabe, der US-Konzern habe bislang keinen Interessenten gefunden, Analysten schätzen die Verkaufswahrscheinlichkeit bestenfalls auf 50 Prozent. Potenzielle Kandidaten wie LG Electronics und DELL, die mit einer Übernahme der Handy-Abteilung in Verbindung gebracht wurden, gaben postwendend ihre Dementis ab, auch andere asiatische Hersteller seien den Angaben zufolge nicht an dem Bereich interessiert - trotz der hohen Marktanteile von Motorola in den USA.

Der Kaufpreis dürfte bei der Entscheidung eine wesentliche Rolle spielen. Während Motorola für seine Handy-Produktion rund 10 Milliarden US-Dollar (6,7 Milliarden Euro) haben möchte, schätzen Marktexperten den Wert auf weniger als 8 Milliarden US-Dollar. Nach eigenen Angaben steht Motorola mit zwei Interessenten in Kontakt, Namen wurden noch nicht genannt. Denkbar sei aber auch eine Kooperation nach dem Vorbild des japanisch-schwedischen Joint Ventures Sony Ericsson, das bereits seit 2001 erfolgreich Mobiltelefone herstellt.

Marktexperten zufolge sei ein weiterer Schritt denkbar. Da Motorola in den USA einen höheren Marktanteil habe als in Europa, könnte der Konzern noch in diesem Jahr die weltweiten GSM-Märkte verlassen und sich ausschließlich auf die Produktion von CDMA-Handys konzentrieren, erklärte Richard Windsor vom Finanzunternehmen Nomura International. Seiner Meinung nach leide Motorola vor allem an Software-Problemen, aus technischer Sicht gebe es kaum Veränderungsbedarf. Innovationen sind aber notwendig, die Verbraucher seien "RAZR-müde" geworden.