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Motorola entwickelt neue Halbleitertechnik

04.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Allen Gerüchten über eine möglichen Verkauf seiner Halbleitersparte zum Trotz meldet Motorola einen technischen Durchbruch: Der Konzern will einen neuartigen Typ von Halbleitern entwickelt haben, der die Produktionskosten bei der Fertigung von Handys, Fiber Optics und anderer Elektronik deutlich reduzieren könnte.

Den Entwickler des Unternehmens aus Schaumburg im US-Bundesstaat Illinois ist es demnach offenbar erstmals gelungen, zwei bisher nur separat verbaute Materialien zu kombinieren - das gute alte Silizium sowie das leistungsfähigere und deutlich teurere Galliumarsenid, getrennt durch eine "schwammartige" Schicht. Ein Acht-Zoll-Silizium-Wafer kostet als Rohmaterial gegenwärtig zwischen 25 und 40 Dollar; ein sechszölliger Galliumarsenid-Wafer schlägt mit rund 400 Dollar zu Buche. Motorola verwendet das leistungsfähigere Material in seinem neuen Chip genau dort, wo es sich aus Geschwindigkeitsgründen lohnt. Zwei Jahre Entwicklung stecken in dem Produkt, das von der Marktreife allerdings noch weit entfernt ist. Endkunden dürfen demnach in rund zwei Jahren mit ersten kommerziellen Produkten rechnen.