Turnaround-Wette

Motorola bringt 2009 angeblich zehn Smartphones heraus

16.03.2009
Die Mobilfunkbranche sollte Motorola nicht abschreiben, denn der Hersteller bringt dieses Jahr noch bis zu zehn Smartphones heraus.

Zu dieser überraschenden Einschätzung kommt der Börsenanalyst Ittai Kidron von Oppenheimer & Co. Die einflussreiche Investment-Bank stufte die Aktie des glücklosen Handyproduzenten am Mittwoch vergangener Woche von "perform" auf "outperform" herauf, und der Börsenkurs machte sofort einen Freudensprung nach oben. In seinem Bericht für die Oppenheimer-Kunden schreibt Kidron, dass jetzt die Zeit zum Kaufen sei. Die Stimmung sei schlecht wie nie und die meisten Investoren hätten sich abgewendet. Deswegen sei Motorola eine Empfehlung wert.

Drei kleine Hoffnungsträger für den angeschlagenen Konzern Motorola.
Drei kleine Hoffnungsträger für den angeschlagenen Konzern Motorola.

Andere Analysten von der Wall Street würden die Geschwindigkeit des Sparprogramms bei Motorola unterschätzen, sagt Kidron. Zusätzlich scheine sich die Einführung von neuen Smartphones zu beschleunigen. Der Hightech-Experte hat Informationen, dass in der zweiten Jahreshälfte bis zu zehn solcher Geräte herauskommen. Motorola hat 2009 bisher erst ein Smartphone präsentiert. Das Motosurf A3100 ist ein Touchscreen-Handy mit einem weißen Trackball, den man vom Blackberry kennt. Als Betriebssystem kommt Windows Mobile 6.1 zum Einsatz, das Motorola auch beim Q9 und beim Q11 verwendet.

Die drei Geräte sehen ziemlich bescheiden aus und überzeugen auch nicht durch innere Werte. Das muss aber nichts heißen, denn Motorola konzentriert seine Entwicklung wahrscheinlich auf Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android. Die Technologie-Blogger von "Techcrunch" haben schon im September erfahren, dass der größte amerikanische Handy-Hersteller seine Android-Entwicklungsabteilung von 50 auf 350 Mitarbeiter aufstockt. Das "Wired Magazine" schrieb, dass Motorola seine besten Designer, die schon das Razr entwickelten, auf neue Android-Handys angesetzt habe.

Wenn Motorola sich wirklich bald aufrappelt, dann wäre es die zweite Wunderheilung eines totgeglaubten Handyproduzenten in diesem Jahr. Im Januar überraschte Palm auf der Consumer Elektronics Show (CES) mit dem Palm Pre, von dem fast jeder begeistert ist. Allerdings kann immer noch alles schief gehen. Die kapitalschwache Firma Palm musste sich gerade erst wieder Geld borgen, um überhaupt bis zur Markteinführung des Palm Pre durchzuhalten. Palm und Motorola sind noch längst noch nicht über den Berg. (AreaMobile)