Grafische Benutzeroberflächen für Unix-Rechner

Motif macht Sun-Anwender unabhängig von Open Look

19.06.1992

MÜNCHEN (CW) - Die Kunden von Sun Microsystems können jetzt neben der mitgelieferten Open-Look-Oberflächenumgebung auch das Konkurrenzprodukt Motif von der OSF einsetzen. Mit entsprechenden Produkten versucht jetzt die Ixi Ltd., die seit 1988 Benutzeroberflächen und Tools für Motif anbietet, ihren Kundenkreis auszudehnen.

In der Möglichkeit, Sun-Workstations und Motif-Umgebung zu kombinieren, sehen die Ixi-Manager eine besonders lukrative Marktnische. Ihre Argumentation: Einerseits hat sich Motif als Industriestandard weitgehend gegen Open Look durchgesetzt, andererseits liefert Sun Microsystems die meisten Unix-Systeme aus.

Zudem, so Ixi, ist es besonders einfach, Motif-Anwendungen auf Sun-Workstations laufen zu lassen, da sowohl Open Look als auch Motif auf derselben X-Window-Technik basierten.

Für Motif geschriebene Anwendungen liefen deshalb auch unter Suns Open Windows Server. Wer allerdings den vollen Motif-Umfang nützen wolle, müsse von der OSF oder von Ixi den OSF Window-Manager erwerben.

Das Produktpaket "Deskworks" von Ixi gehört zu den Motif-Anwendungen, die Herstellerangaben zufolge unverändert auf Sun-Workstations laufen. Zu der integrierten Motif-Anwendung gehören Texteditor, Terminplaner und Telefonbuch, Mail-Funktionen, Notizblock, Uhr sowie ein Schachspiel. Sämtliche Funktionen präsentieren sich auf Sparc-Workstations mit X11-Server im Look-and-Feel von Motif.

Ausgeliefert wird Deskworks zusammen mit X-Desktop, der grafischen Motif-Oberfläche von Ixi, mit deren Hilfe, dem Anwender die Kenntnis der Unix-Befehle erspart bleibt. Der Window-Manager, der das Paket zu einer vollständigen Motif-Umgebung erweitert, kostet 590 Markt.

Der Preis des eben zum Verkauf freigegebenen Deskworks ist noch nicht bekannt. Vermarktet werden die Ixi-Produkte hierzulande von The Bristol Group GmbH, Mörfelden-Walldorf.