Für viele war MoobiCent, eine Marke der schwäbischen RadiCens GmbH, der Shooting Star in Sachen mobiler Daten-Flatrate: Als erstes Unternehmen versprach MoobiCent den Surfern auf seinen Internet-Seiten ein "mobileDSL", bei dem "kein Festnetzanschluss nötig" und "Highspeed mit bis zu 7,2 Mbit/s" möglich sei – und das für eine Monatsgebühr von rund 40 Euro. Vertragspartner von Moobicent ist bei den Mobilfunkverträgen die Victorvox GmbH.

Etliche User - diesen Eindruck legen Beschwerden in Internet-Foren nahe - wurden jedoch in Bezug auf die Flatrate bald eines Besseren belehrt: Wenn sie auf die vollmundigen Werbeversprechen vertrauten, so klagen die Anwender, und MoobiCent wirklich wie einen DSL-Anschluss nutzten, dann hätte ihnen der Anbieter die Geschwindigkeit auf GPRS-Niveau gedrosselt.

Neukunden, die sich die Mühe machen, die im Januar 2008 geänderten Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu lesen, kommen dagegen erst gar nicht in diese Versuchung. Im Gegensatz zu den Werbeversprechen der Web-Seite heißt es dort in den ergänzenden Geschäftsbedingungen zu MoobiCent unter Punkt II.3.: "Stellt VICTORVOX eine extrem über dieses Maß hinaus gehende Nutzung, die von der durchschnittlichen Nutzung erheblich abweicht, oder eine missbräuchliche Nutzung fest, wird sie den Kunden diesbezüglich abmahnen. Erfolgt danach innerhalb einer angemessenen Frist weiterhin eine übermäßige oder missbräuchliche Nutzung, behält sich VICTORVOX die Sperrung, die außerordentliche Kündigung des Vertragsverhältnisses sowie die Geltendmachung des dadurch entstandenen Schadens ausdrücklich vor."

Wie der Anbieter eine übermäßige Nutzung definiert, sucht der potenzielle Kunde in den AGB allerdings vergeblich. Angesichts dieser Ungewissheit erscheinen die Angebote anderer Anbieter, die ihre angeblichen Flatrates mit dem Zusatz "Fair use" oder "Fair Flat" bewerben, eindeutig: Sie weisen den User klar darauf hin, das Datenvolumen auf 5 GB begrenzt ist. In letzter Konsequenz handelt es sich damit aber nur um Volumentarife. (hi)