EU-Wettbewerbshüter fragt sich: Wucher mit Peripherie?

Monti nimmt Druckertinten-Hersteller ins Visier

24.05.2002
MÜNCHEN (CW) - EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti legt sich mit den Herstellern von Druckern und deren Zusatzkomponenten wie Tintenpatronen an. Er ließ offen, ob er hierzu ein offizielles Wettbewerbsverfahren anstrengt.

Anlässlich einer Wettbewerbskonferenz in Brüssel hatte die EU-Kommission vorgerechnet, dass gegenwärtig zwei Druckerpatronen genauso viel kosten wie ein Drucker. Zwar gebe es wesentlich kostengünstigere Alternativen von anderen Herstellern als den Druckerproduzenten. Doch passten diese Kartuschen nicht in die Printer.

Das ist kein Zufall: Die Druckerhersteller vertreiben ihre Geräte zu sehr niedrigen Preisen. Der eigentliche Gewinn steckt im Geschäft mit Ersatzkomponenten wie eben Farbpatronen etc. Die vergleichsweise teuren Produkte könnten auch sehr viel kostengünstiger angeboten werden. Unternehmen wie Pelikan versuchen das schon seit Jahren. Monti will die Praktiken der Marktführer nun prüfen lassen. Der Markt für Druckerzubehör sei nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Verbraucher wichtig. (jm)