Interview zum Zensus 2011

Monsterprojekt Datenintegration

06.05.2011
Von Johannes Klostermeier

CIO.de: Sollten Unternehmen und Behörden nicht von vornherein datensparsamer sein?

Neuer: Ja, man kann es damit vergleichen, wie wir heute mit den Daten der digitalen Fotografie umgehen. Bei den klassischen Filmen hat man noch überlegt, welches Bild man machen will und wie die Einstellung sein muss. Jeder Abzug hat Geld gekostet. Bei der digitalen Fotografie wird einfach drauf losgeknipst. Dadurch wird der Wert des einzelnen Bildes vernachlässigbar. Wir erzeugen als Gesellschaft eine solch große Menge an Bildern, die eigentlich niemand braucht.

Informatica hat aber auch eine Lösung dafür: "Data Retirement". Denn auch Unternehmen halten viele Anwendungen und Daten bereit, die sie eigentlich nicht mehr benötigen. Man fürchtet eben, man könnte irgendwann einmal den Zugriff darauf brauchen. Deswegen werden ganze Systemlandschaften aufrechterhalten. Aber: Da wird sehr viel Geld verschwendet, denn sie müssen ja gepflegt werden. Unsere Lösung hilft dabei festzustellen, was eigentlich noch gebraucht wird und was nicht. Dann werden die Dinge entweder für immer gelöscht oder eben gespeichert. Die Informationen können je nach Informationsbedarf auf unterschiedliche Speichersysteme ausgelagert werden. Das schafft in den Datenbanken Platz und spart Kosten.

Commerzbank setzt bei Dresdner-Integration auf Informatica

CIO.de Haben Sie ein praktisches Beispiel?

Neuer: Auch bei der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank ist Informatica-Software im Einsatz. In der der Vergangenheit hätte man hier alle Daten eins zu eins integriert, das tut man heute aber nicht mehr. Denn rund 30 Prozent der Daten brauchen Sie überhaupt nicht mehr. Die Zeit und die Arbeit muss man investieren, um die Daten zu profilieren und festzustellen, in welchem Zustand sie sich befinden, bevor man sie in das nächste System überführt.

Quelle: CIO.de

Otto Neuer, Managing Director Central Europe bei Informatica, ist als Geschäftsführer der Informatica GmbH für den Vertrieb im deutschsprachigen Markt verantwortlich. Vor seinem Einstieg bei Informatica war er in leitenden Positionen unter anderem bei Itesoft, Cognos, Front Range Solutions, sowie Seagate Software tätig.